Fußball

Ohne Burgstaller braucht Rapid wieder ein Mayulu-Tor gegen Wolfsberg

Normal wäre es für Rapid vor dem Spiel in Wolfsberg ein Vorteil, dass die Kärntner ihren besten Torschützen Mo Bamba durch den Rekordverkauf der Klubgeschichte im Jänner verloren. Überdies wäre der Ivorer auch ohne Wechsel zu Lorient gegen Rapid wegen einer Gelbsperre nur auf der Tribüne gesessen.  Der als Bamba-Nachfolger engagierte Bamba-Landsmann Sankra Karamoko hat noch keine Spielberechtigung. Daher sieht es danach aus, als müsste Trainer Manfred Schmid die Rapid-Leihgabe Bernhard Zimmermann gegen seinen Stammklub aufbieten. Dessen Bilanz bei Wolfsberg bisher eher bescheiden ist: In 16 Bundesligaeinsätzen zwei Tore, beim 1:1 gegen Lustenau und beim Auswärtssieg gegen WSG Tirol. Bei den 16 Einsätzen gehörte er nur viermal zur Startelf, spielte insgesamt 439 Minuten, im Schnitt nicht länger als 27.

Aber Donnerstag passierte bei Rapid etwas Unvorhergesehenes, wodurch es diesen Vorteil nicht mehr gibt. Kapitän Guido Burgstaller meldete sich mit muskulären Problemen im Hüftbereich vom Training ab, er wird Sonntag und vermutlich auch in der nächsten Runde in Graz gegen Sturm fehlen, erst wieder am 25. Februar beim seit Dienstag mit 26.000 Zuschauern restlos ausverkauften Wiener Derby in Hütteldorf gegen die Austria zur Verfügung stehen. Mit einem Burgstaller-Ausfall wegen Adduktorenbeschwerden musste Rapid schon zwischen Ende August und Anfang Oktober klarkommen. Einmal spielte er nur acht Minuten, fünfmal gehörte er nicht zum Kader. Die Bilanz dieser sechs Partien: Nur ein Sieg (beim Letzten Austria Lustenau), fünf Unentschieden, eine Niederlage, also nur acht Punkte. Eines der Unentschieden passierte gegen Wolfsberg. Zur Pause 2:0 geführt, in der 97. Minute den Ausgleich zum 3:3 kassiert.

Rapids Führung erzielte damals Fally Mayulu (Bild) der Vertreter von Burgstaller. Einer seiner drei Treffer bei 14 Einsätzen in der Bundesliga. Die anderen gelangen dem 21 jährigen, der im letzten Sommer ablösefrei und mit vielen Vorschusslorbeeren von Blau Weiß Linz nach Hütteldorf gekommen war, bei den 5:0-Auswärtssiegen gegen Blau Weiß und Lustenau.  Vermutlich wird der Franzose am Sonntag erneut die Chance bekommen, Burgstaller zu ersetzen: „Mit ihm müssten wir am wenigsten verändern“, meinte Trainer Robert Klauß zu der Personalie. Ein Mayulu-Tor in Wolfsberg würde Rapid guttun. Der neue schwedische Flügelspieler Isak Jansson ist ein Thema für den Kader. Klauß über den Eindruck, den er von Jansson in wenigen Trainingstagen bekam: „Er hat einen schnellen ersten Schritt!“

Schmid rief das Spiel gegen Rapid zum bisher wichtigsten von Wolfsberg in dieser Saison aus. Weil mit einem Sieg Rapid überholt und vom sechsten Platz verdrängt werden kann. Sowohl Klauß als auch Sportchef Markus Katzer wollten aber noch nicht von einem Finalcharakter sprechen. Rapids vierter Abgang in diesem Jahr betraf Mittelfeldspieler Aleksa Pejic. Der zentrale Mittelfeldspieler kam auf Wunsch von Ex-Trainer Ferdinand Feldhofer im Sommer 2022 aus Weißrussland, war bei seinen 36 Einsätzen selten eine Stütze, in dieser Saison nach einer Schambeinentzündung nur Zuschauer.  Auch der 23 jährige hatte den Wunsch nach Veränderung. Sein neuer Klub ist der serbische Vizemeister Backa Topola.

Einen Erfolg vermeldete Austria Klagenfurt: Laut einer von der Bundesliga in Auftrag gegebenen Umfrage beim Meinungsforschungsinstitut stieg der Werbewert der Kärntner um 32,2 Prozent auf 5,56 Millionen Euro. Ob das den dringend benötigten neuen Hauptsponsor bringt?

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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