Spätestens am 10. März wird zwischen Hartberg , Austria Klagenfurt, Rapid, Wolfsberg und der Wiener Austria entschieden sein, wer außer Red Bull Salzburg, Sturm und dem LASK noch in die Meisterrunde kommt. Die besten Karten hat der Sensationsvierte Hartberg, der für die letzten fünf Runden des Grunddurchgangs acht Punkte Vorsprung auf Austria hat. Bei der es bei einigen ein leichtes Naserümpfen gab, als Wirtsaftsvorstand Harald Zagiczek zu Beginn der Vorbereitung seine Forderung nach 13 Punkten deponierte, also kein Spiel zu verlieren. Unter dem Motto, wie kann man denn nur die Spieler so unter Druck setzen. Dabei ist der Wunsch durchaus legitim. Die Austria hat die leichtere Auslosung als Klagenfurt, Rapid und Wolfsberg, beginnt Samstag mit dem Heimspiel gegen Hartberg, dann gastiert Altach in der Generali-Arena. Nach zwei Auswärtsspielen, dem Derby gegen Rapid und Blau Weiß Linz, empfängt die Austria WSG Tirol.
Der „Ärger“ über die Forderung nach 13 Punkten zeigt nur, wie tief die Ansprüche der Austria eigentlich gesunken sind, wenn man sich das nicht mehr zutraut. Das Schlüsselspiel ist sicher das erste gegen Hartberg, für das 10.000 Karten verkauft sind. Wenn in dem kein Sieg gelingt, dann ist das ein schlechtes Zeichen, wird´s bei manchen im Austria-Umfeld die Sehnsucht ganz eng. Die Steirer waren bis Freitag im Trainingslager in der slowenischen Therme Moravske Toplice, Trainer Markus Schopp sprach von der klaren Idee, drei Punkte aus Favoriten mitzunehmen. Der Vorteil von Hartberg: Ihr Torjäger Max Entrup. So einen hat die Austria nicht. Deshalb gibt´s im violetten Umfeld bei einigen die Sehnsucht nach Entrup, sprich Pläne, einen Anlauf zu nehmen, Entrup im Sommer zu holen. Aber so viel zahlen, wie der deutsche Zweitligist Holstein Kiel (1,4 Millionen) im Jänner bereit war, könnte Austria nicht, auch wenn die Finanzlage bis dahin besser sein sollte. Entrups Wechsel nach Kiel scheiterte trotzdem, wobei auch sein Berater eine Rolle spielte. Die große Frage bei Austria heißt bei bisher nur erzielen 16 Treffern auch vor den fünf Runden: Wer ist außer Andreas Gruber (Bild) für Tore gut? Selbst er erziele in den letzten sieben Spielen keines. Trainer Michael Wimmer will vom Rechnen „weg gehen“ und prophezeite, dass Bayern-Leihgabe Frans Kraetzig, der Dienstag ins Training einstieg, die Mannschaft sofort verstärken wird.
So wie Austrias Heimspiel gegen Hartberg wird auch das Kellerduell zwischen WSG Tirol und dem im Herbst sieglosen Austria Lustenau einiges zeigen. Sind die Vorarlberger mit ihrem neuen Trainer Andreas Heraf und fünf Winterkäufen merkbar besser als bisher? Wenn sich eine Mannschaft noch retten kann, die im Herbst kein Spiel gewann, wäre das ein Meilenstein. Einer der fünf Neuen darf Sonntag in Innsbruck nicht ran: Der 23 jährige brasilianische Innenverteiidiger Matheus Lins wurde vom Schlichtungs- und Kontrollausschuss der Bundesliga wegen Verstoß gegen die Amateurbestimmungen in seiner Zeit bei Zweitligist Schwarz Weiß Bregenz für vier Spiele gesperrt, drei davon sind auf 18 Monate bedingt. Daher fehlt Lins am Innsbrucker Tivoli.
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