Fußball

Perfekt gegen bestens in der Spur: Das Optimismus-Duell in Innsbruck

Zu Beginn werden alle Kameras bei der Heimpremiere des 39. Aufsteigers in der Geschichte der Bundesliga auf die Tribüne, gerichtet sein. Der 39. Aufsteiger  ist WSG Wattens, mit dem Aufstieg umbenannt in WSG Swarovski Tirol mit seiner attraktiven Präsident Diana Langes Swarovski (Bild oben). Die zweite Frau nach Brigitte Annerl bei Hartberg, die an der Spitze eines Bundesligaklubs steht. Verlässlichen, guten Fußball möchte Diana Langes auch in der Bundesliga sehen. Vor sechs Jahren trat sie an, um den Befehl ihres Vaters Gernot, des es vor Jahrzehnten ermöglicht, Wattens zur Nummer eins in Tirol zu machen, in die Tat umzusetzen. Schon damals mit im Boot: Trainer Thomas Silberberger und Manager Stefan Köck. Sie haben es geschafft! Auch wenn sie von Wattens nach Innsbruck ins Tivoli-Stadion, der Heimat des Lokalrivalen Wacker Innsbruck ausweichen müssen, weil das Gernot Langes-Stadion mit umfangreichen  Sanierungsarbeiten erst bundesligatauglich werden muss, sieht es Silberger als „geile G´schicht“. Als der FC Swarovski Tirol vor zwei Jahrzehnten dank Gernot Langes Europas Trainerstar Ernst Happel engagieren konnte, mit Stars wie Bruno Pezzey, Hansi Müller und Pipo Gorosito das Double holte, war Silberberger 17 Jahre jung. Einer aus der damaligen Erfolgsmannschaft, Robert Wazinger, gehört jetzt zum Trainerstab um Silberberger.

Der zweite Blickfang für die Kameras auf der Tribüne: Peter Stöger fünf Tage vor seinem Dienstantritt als neuer Sport-Vorstand der Austria.  Vor zwei Wochen vermeldete der Schweizer „Blick“, dass Stöger dem Ruf von Präsidentin Langes zu WSG Swarovski Tirol folgen werde. Die Gespräche mit der  Austria befanden sich damals schon in der Endphase. Samstag wird sich Stöger einen ersten Überblick darüber beschaffen, an welchen Schrauben er drehen muss, um die hohen Erwartungen, die in ihn gesetzt werden, erfüllen zu können. Sein Trainer Christian Ilzer ist überzeugt, dass die Richtung stimmt: „Wir sind startklar und bestens in der Spur.“ Kann nur bedeuten, das fortzusetzen, was selbst in der verpatzten letzten Saison gelang: Keines der vier Spiele gegen den Aufsteiger, damals Hartberg, zu verlieren.

Wenn man die Trainer so hört, wird das ein Optimismus-Duell in Innsbruck, zu dem der Aufsteiger alle Tiroler Sportvereine eingeladen hat, an sie Freikarten verteilte. So erwartet Silberberger an die 7000 Zuchauer im Tivoli: „Alles läuft perfekt“, prophezeit er. Saisonübergreifend ist seine Mannschaft seit sieben Spielen ungeschlagen, feierte sieben Siege hintereinander. Einsatz und Wille sind für ihn unverhandelbar, Sein Star ist die Mannschaft, es geht nur über das Teamwork. Im Kader sieht er nur Burschen mit Top-Charakter, die bereit sind, alles dem Erfolg unterzuordnen, eine tolle Saison zu liefern, die zugleich sicher knüppeldick werde. In Tirol prophezeien bereits einige, dass Sponsor Swarovski nochmals das Füllhorn ausschütten wird, sollte sich in den anfangs zeigen, dass nachgerüstet werden muss. Bis zum 2. September besteht die Möglichkeit. Silberberger beschäftigt sich nicht damit, sagt dezidiert: „Wir sind kein Klub, bei dem Milch und Honig fließt.“

Acht Legionäre stehen im Kader. Da soll keiner mehr dazukommen, weil es sonst mit dem „Österreicher-Topf“ eng wird. Problematisch könnte das fortgeschrittene Alter einiger Stützen werden: Abwehrchef Ione Cabrera, ohnehin verletzungsanfällig, ist bereits 33, Florian Mader wird im September 37, Clemens Walch ist 32, der von Wacker Innsbruck geholte Torjäger Zlatko Dedic 34. Aber wenn nicht zu Saisonbeginn der Optimismus regiert, wann dann?

Foto: FussballBild .

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