Fußball

Von Rachimow aussortiert, bei Sturm die albanische Hoffnung auf Tore: Balaj

Bei einer Umfrage der Spielergewerkschaft nach dem besten Rasen in der Bundesliga kam Sturm Graz auf Platz eins. Sportlich sind die „Blackies“ aber nicht Spitze. Das zeigte das blamable 0:2 im Hinspiel bei Haugesund im Norwegen. Da braucht man nächsten Donnerstag in Graz ein kleines Wunder zum Aufstieg, wie auch Trainer Nestor el Maestro eingestand, ohne die Leistung als desaströs zu sehen, sondern eher weit davon entfernt. Haugesund habe seine wenigen Chancen in Tore umgesetzt, Sturm nicht. Das soll ein neuer Stürmer ändern, dessen Name schon Donnerstag durchgesickert ist: Bekim Balaj (Bild oben) 33facher Teamspieler Albaniens, seit neun Jahren ein „Wanderer“ durch Europa, durch die Türkei, Tschechien, Polen, Kroatien und zuletzt Russland, Sturm ist bereits der neunte Klub des 28jährien Balaj, der die erste albanische Hoffnung in der Grazer Klubgeschichte bedeutet, ein Wunschspieler von El Maestro ist.

Sportchef Günter Kreissl feiert ihn als absoluten Topstürmer. Der mit Physis, Athletik und Kopfballstärke Sturm helfen werde, auch durch Lauf-Einsatz-und Kampfbereitschaft: „Keine einfache Übung, einen Mittelstürmer mit Qualität zu finden, mit dem alle zufrieden sind“, behauptet Kreissl. Da kann man ihm nur recht geben. Wichtig für Sturm war sicher auch, dass der 1,88 Meter große Balaj keine Ablöse kostete. Verständlich, dass Kreissl mit dem neuen Stürmer eine Aufbruchstimmung erzeugen, Tristesse nach der Pleite in Norwegen nicht aufkommen lassen will. Aber die Lobeshymnen halten einem etwas genaueren Hinschauen nicht ganz stand. Da gibt es leise Zweifel daran.

Von Vlaznia Shkodra wechselte Sturms Neuer 2010 nach Ankara zu Genclerbirligi, kam aber dort nur zu zwei Einschätzen. Daher zuruck nach Albanien, diesmal zu KF Tirana. Nach 16 Toren in 42 Spielen ging es 2012 zu Sparta Prag. In  einer Saison gelangen ihm nur vier Tore, daher versuchte er es auf Leihbasis in Polen bei Jagiellonia Bialystok. Nach neun Tore in 37 Spielen  hieß es 2014 retour nach Prag, dort aber zu Spartas Lokalrivalen Slavia. Drei Tore in 14  Partien entsprachen auch nicht den Erwartungen. Das nächste Ziel hieß NK Rijeka, wo er für 20 Tore sorgte. Eine Empfehlung, 2016 nach Russland zu Akhmat Grozny zu wechseln. Dort blieb er drei Jahre, so lange wie zuvor bei keinem Klub.

13 Tore in 64 Spielen lautet die nicht gerade berauschende Bilanz. In der vergangenen Saison, in der Grozny Platz acht belegte, gelangen Balaj nur drei in 22 Einsätzen. Sein Trainer ist in Österreich gut bekannt: Rashid Rachimow, von 1995 bis 2000 Legionär bei Austria, danach bei Admira und Ried. In Violett hatte er gemeinsame Spielerzeiten mit Kreissl. Als Trainer steht er für gnadenlose Konsequenz. So wie von 2002 bis 2004 mit Erfolg bei Admira. Wer nicht mitzieht, keine Leistung bringt, der wird aussortiert, Und das passierte Balaj nach der letzten Saison, Jetzt ist er der Hoffnungsträger von Sturm Graz. Sein Marktwert steht laut des Internetportals Transfermarkt auf 1,3 Millonen Euro.

Sturm holt Stürmer, die Admira gibt welche ab. Nach Sasa Kalajdzic nun den Kroaten Marin Jakolis, der nach zwei Jahren von der Südstadt in die Heimat wechselt. Jakolis, bei der U21-EM im Einsatz, spielt künftig beim Traditionsklub Hajduk Split. Vorerst beobachtet Admiras Manager Amir Shapourzadeh den Transfermarkt, ohne zuzugreifen. Es ist eben keine einfache Übung, wie schon Kreissl feststellte.

Foto: SK Sturm Graz.

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