Fußball

Pokalheld Dovedan hat vor Alaba noch die Bundesliga im Visier

Michael Gregoritsch vergab die Chance, als erster Spieler mit seinem vierten Tor beim vierten Spiel im Bremer Weser-Stadion in der Bundesliga Geschichte zu schreiben. Als der Steirer kurz vor der Pause alleine vor Werders Tor auftauchte, beim Versuch, Tormann Jiri Pavlenka zu überspielen, am Tschechen scheiterte, lag Augsburg ohne den verletzten Kevin Danso aber schon 0:3 zurück. So stand es bereits nach 28 Minuten: „Alles kapitale Eigenfehler“, ärgerte sich Gregoritsch. Endstand 0:4, weiter tief im Kampf gegen den Abstieg, nur drei Punkte vor dem VfB Stuttgart auf dem Relegationsplatz. Die Frage nach der eigenen Leistung beantwortete der Steirer in die „Sky“-Kameras ganz ehrlich: „Scheiße, wie alle anderen.“ Für Augsburg folgt Freitag das Derby gegen Bayern München. Sieht nicht gut aus. Besser für Kevin Stöger mit Fortuna Düsseldorf durch das 3:0 (1:0) gegen seinen Ex-Klub VfB Stuttgart, bei dem er das dritte Tor vorbereitete. Das bedeutet zehn Punkte mehr als die Schwaben, sieben mehr als Augsburg. Für Teamkandidat Stöger war es privat ein pikantes Spiel: Er lebt in Düsseldorf mit der attraktiven Tochter des Stuttgarter Teammanagers Günther Schäfer zusammen.

Bei einem anderen „Ösi“ in Deutschland ging die Erfolgswoche mit dem dritten Sieg in acht Tagen weiter: Nikola Dovedan gewann nach der 2:1-Pokalsensation mit Heidenheim gegen Leverkusen, bei der er das 1:1 erzielte, auch in der zweiten Liga. Mit 2:1 (1:0) in Darmstadt, bei dem „Niko“, wie sie ihn beim Zweitligisten rufen, mit einem Schuss aus der Drehung fast für die schnelle Führung gesorgt hätte, bedeutete schon das siebente  Spiel hintereinander ohne Niederlage, womit der Klubrekord eingestellt wurde. Der Verdienst des 24jährigen Tullners am Sieg in Darmstadt: Die Aktion zum ersten Tor eingeleitet, bei einem Konter der entscheidende Pass in den Strafraum, aus dem  ein Elfmeter entstand, aus dem das 2:0 fiel. Heidenheim liegt als Vierter nur drei Punkte hinter dem Hamburger SV, der erst Montag spielt, nur zwei hinter dem Zweiten 1.FC Köln, der ein Match weniger hat, gleichauf mit dem Dritten Union Berlin, bei dem der Kapitän aus dem Burgenland, der 31jährige Ex-Rapidler Christoph Trimmel, vor dem 2:0 gegen Sandhausen seinen Vertrag um zwei Jahre verlängerte. Nächsten Samstag empfängt Heidenheim den Hamburger SV: „Unser Trainer Frank Schmidt will jedes Spiel gewinnen“, erzählt Dovedan, „egal gegen wen.“

Auch das im Pokalviertelfinale Anfang April. Das schwere Los sahen Dovedan und seine Mitspieler auf der Heimfahrt von Darmstadt im Autobus: Bayern in der Münchener Allianz Arena. Dienstag hatte sich Dovedan gewünscht, vor 80.000 Zuschauern in Dortmund gegen die Borussia zu spielen, am Tag darauf eliminierte Werder Bremen im Elfmeterschießen Dovedans Wunschlos. Als „Ersatz“ wurde es Sonntag Abend bei der Auslosung im ARD-Studio Bayern. Damit kann er in München vor 75.000 gegen Landsmann David Alaba spielen: „Man muss es irgendwie auch als Belohnung sehen, sich einmal vor dieser Kulisse präsentieren zu können.“ Wenn Guido Burgstaller in sieben Wochen fit ist, empfängt er mit Schalke Werder Bremen. RB Leipzig muss nach Augsburg. Damit steigt ein zweites Österreicher-Duell um den Aufstieg ins Semifinale.

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