Mit der ersten Aktion, bei der Rapid laut Marco Grüll richtig Fußball gespielt hat, fiel eine Minute nach der Pause das goldene Tor zum 1:0 (0:0) bei Austria Klagenfurt, das Platz vier fixierte. Worüber auch Grüll froh war, weil es am Pfingstsonntag in seinem letzten Spiel in Grün-Weiß vor dem Wechsel zu Werder Bremen gegen Hartberg um nichts mehr geht, kein Druck da ist. Von ihm kam der perfekte Pass, den Fally Mayulu (Bild) zu seinem sechsten Treffer im 27. Bundesligaspiel verwertete. Im Finish der Saison deutete der Franzose an, in Zukunft etwas bewegen zu können. Vielleicht wie in den letzten zwei Runden als Doppelspitze mit Kapitän Guido Burgstaller, wenn der fit ist.
Trainer Robert Klauß gab zu, sehr froh und glücklich über den Sieg zu sein, sprach aber auch die Leistung an: „Das war wenig, das wissen wir. Die erste Hälfte war vielleicht die schlechteste, die wir in der Saison gespielt haben!“ Darum empfand er Rang vier auch als gerecht. Damit winkt die Chance, in die Gruppenphase der Conference League zu kommen. So wie letzte Saison. Als Rapid Debrecen eliminierte und dann im Play off an Finalist Fiorentina in Florenz durch eine umstrittene Elfmeterentscheidung des serbischen Referees in letzter Minute scheiterte. Fiorentina verlor am Weg ins Finale übrigens nur ein Match. In Hütteldorf 0:1 durch einen von Grüll verwandelten Elfmeter.
Nach dem Spiel in Florenz bekam Rapid ein Angebot für Leopold Querfeld von Udinese, das aber nicht den finanziellen Vorstellungen des Klubs entsprach. Im Sommer könnte der Abwehrchef gehen, wenn ein Klub für ihn 2,5 Millionen Euro bezahlt: „Das wird eine gut durchdachte Entscheidung sein“, kündigte Querfeld an und sprach über das erreichte Minimalziel Klartext und die Wahrheit: „Auch wenn wir in den letzten zwei Runden souverän Rang vier holten, das ist nicht mein Anspruch und auch nicht der des Vereins!“ Also muss man es nächste Saison besser machen.
Positiv, dass im Finish ein Eigenbauspieler zu seinen ersten Bundesligaeinsätzen kam. Beim 2:0 gegen Red Bull Salzburg spielte der 20 jährige Dominik Vincze zehn Minuten, in Klagenfurt die ganze zweite Hälfte. Das spricht ja für den Weg mit jungen Österreichern, von dem Rapid trotz der suboptimalen Saison nicht abweichen wird. Wie man es zumindest nach dem verlorenen Cupfinale von der Führungsetage hörte. Nicht ganz dazu passt, dass es ständig Meldungen gibt, laut denen Rapid hinter jungen Ausländern her ist. Auch wenn sie aus der zweiten französischen Liga kommen.
Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.