Fußball

Rätseln um „Pfitschipfeil“ und Murg: Kühbauer läßt sich nicht in die Karten schauen

Donnerstag schlug VSE St.Pölten zum Abschluss des Trainingslagers in Belek mit Olimpija Laibach, der ehemaligen Mannschaft von Zoran Barisic, den Zweiten der slowenischen  Liga, 2:0 (0:0). Durch zwei Tor des  Ex-Rapidlers Rene Gartler. Freitag Nachmittag schoss Rapid im letzten Test für die Europa League gegen Inter Mailand, mit NK Triglav, am Trainingsplatz des Happel-Stadions fünf Tore. Beim 5:2 (1:1) fielen allerdings drei aus Elfmetern. Durch Kapitän Stefan Schwab zu 1:0, Christoph Knasmüllner im Nachschuss zum 3:1 nach Foul an Boli Bolingoli und in letzter Minute durch Andrija Pavlovic zum 5:2. Der Serbe war zuvor auch gefoult worden.  Aus dem Spiel heraus traf nur Thomas Murg (Bild oben) zum 2:1, Mario Sonnleitner sorgte per Kopf nach einem Eckball von Philipp Schobesberger für das 4:2. Beide waren zwei Minuten zuvor eingewechselt worden. Also vier der fünf Tore durch Standardsituationen.

Wie es aussieht, plant Trainer Didi Kühbauer, der 20 Spieler einsetzte, nächsten Donnerstag nicht mit Pavlovic oder Deni Alar als Solospitze,  sondern mit dem kämpferischen Norweger Veton Berisha, der gegen Triglav beginnen durfte. Der erste Elfer entstand durch ein Foul an ihm. Pavlovic kam nach 65 Minuten für ihn, Alar spielte lediglich 14 Minuten.  Eine noch größere Überraschung bahnt sich mit „Pfitschipfeil“ Schobesberger an: Auch nur Joker. Im Herbst lag das nach der langen Verletzungspause auf der Hand, jetzt nach der Vorbereitung kommt das überraschend. Ebenso, dass Murg erst zur zweiten Hälfte  kam. Der Steirer hatte außer seinem Tor noch einige auffällige Szenen. Nur zwei waren über die volle Distanz im Einsatz: Tormann Richard Strebinger und Innenverteidiger Christopher Dibon.

Nach den Eindrücken vom letzten Test werden Mert Müldür, Dibon, Max Hofmann und Bolingboli die Viererabwehr  gegen Inter bilden, Heimkehrer Srdjan Grahovac und Schwab im zentralen Mittelfeld das Vertrauen bekommen. Nach der Pause ersetzten Dejan Ljubicic und Manuel Martic die beiden. Am umkämpfesten sind die drei Offensivpoistionen hinter der Spitze: Gegen die Slowenen standen der 20jährige „Vorbereitungssieger“ Manuel Thurnwald, Knasmüllner und der Rumäne Andrij Ivan in der Startformation. Als Thurnwald nach 40 Minuten angeschlagen aufhörte, kam Marvin Potzmann,  der nach der Pause statt Müldur rechts verteidigte. Keine Minute spielte Mateo Barac. Der letzte Test lässt darauf schließen, dass Kühbauer gegen Favorit Inter auch im ausverkauften Allianz-Stadion vor allem erst eine für eine stabile Defensive sorgen, so dagegen halten will. Wahrscheinlich mit dem 19jährigen Youngster Müldur als Gegenspieler von Kroatiens Vizeweltmeister Ivan Perisic: „Bei einigen hat sich herauskristallisiert, dass sie gegen Inter spielen werden“, meinte Kühbauer nachher, will sich aber nicht die Karten schauen lassen: „Es sind ja noch einige Trainings, bei denen sich jeder aufdrängen kann.“

Österreichs größte Europa Lague-Hoffnung, Red Bull Salzburg, schlug sechs Tage vor dem ersten Duell beim FC Brügge den Zeitligisten Vorwärts Steyr nach zweimaligem Rückstand 3:2 (2:2). Aber das war ein Muster ohne Wert: Denn Trainer Marco Rose bot eigentlich bis auf Andre Ramalho seine zweite  Garnitur auf. Die erste spielte bereits Mittwoch unter Ausschluss der Öffentlichkeit 0:0 gegen Altach. Mit dem Franzosen Jerome Onguene statt Ramalho im Abwehrzentrum mit Marin Pongracic. Der einzige der sechs Salzburg-Tests ohne Sieg. Über die Angriffsbesetzung von Salzburgs „zweitem Anzug“ mit Smail Prevljak und dem Norweger Erling Haland, dem teuersten Wintereinkauf, wäre alle anderen elf Bundesligaklubs froh. Auch Rapid.

Foto: © SK Rapid Wien Media.

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