Eishockey

Raffls neuer Vertrag in Philadelphia steigert die WM-Hoffnungen

Österreichs Teamchef Roger Bader darf seit Dienstag auf die Verstärkung aus der NHL für die WM in Bratislava hoffen, die er seit Wochen als einzig mögliche einschätzte, womit er wieder einmal seinen Weitblick unter Beweis stellte. Michael Raffl könnte wie vor einem Jahr in Kopenhagen mithelfen, die Mission Klassenerhalt zu erfüllen. Denn die Philadelphia Flyers gaben dem 30jährigen Kärntner sechs Spiele vor Ende des Grunddurchgangs einen neuen Zweijahresvertrag. Womit Raffls sportliche Zukunft abgesichert ist. Es ist ungewöhnlich bei Spielern der dritten und vierten Linie, so zeitig einen neuen Vertrag zu bekommen. Das zeigt, wie hoch der Stürmer bei den Flyers, für die er seit 12.Oktober 2013 406 Spiele im Grunddurchgang bestritt, dabei auf 70 Tore und 62 Assists kam, steht. Bei General Manager Chuck Fletcher und Trainer Scott Gordon. Fletcher lobte Raffl für seine Vielseitigkeit, seine Mentalität und Moral. Der neue Vertrag sichert Raffl, der ansonst ab 1.Juli als „free agent“ frei am Markt gewesen wäre, pro Saison 1,42 Millionen Euro.

Mit dem Play-off wird es heuer aber für Philadelphia nichts werden: Vor den letzten sechs Partien des Grunddurchgangs zehn Punkte weniger als die Montreal Canadiens, die am achten Platz des Ostens liegen. Eigentlich unmöglich aufzuholen, auch dann die Canadiens nur noch fünf Spiele ausständig haben. Besser sieht es für Raffls Freund Michael Grabner aus, der mit den Arizona Coyotes nach dem 1:0-Heimsieg gegen Chicago punktegleich mit Colorado, dem Team am achten und letzten Play-off-Platz des Ostens, rangiert. Aber Grabner ist auf Grund der Folgen seiner Augenverletzung ohnehin kein Thema für die WM. Für Raffl, der wegen einer Verletzung im Herbst in dieser Saison bisher nur 61 von 76 Partien bestritt, dabei auf sechs Tore und zwölf Assists kam, ist die Saison in Philadelphia mit dem Heimspiel gegen Carolina am 6.April vorbei. Bader, der ihm Mittwoch via SMS zur Vertragsverlängerung gratulierte, hofft auf ihn schon während der Vorbereitung mit den zwei Spielen in Deutschland Ende April.

Während des  Freitag beginnenden Semifinale in der EBEL-Liga zwischen den Vienna Capitals und Red Bull Salzburg sowie den Grazer 99ers und dem KAC bekommt Bader vier Spieler von den im Viertelfinale den Graz gescheiterter Linzer Black Wings dazu: In erster Linie David Kickert, der erste aus dem Kreis der vier Torhüter, der für die WM in Frage kommt, dann die 21jährigen Verteidiger Gerd Kragl und Moritz Matzka sowie Stürmer Stefan Gaffal. Bei Center Brian Lebler und Routinier Andreas Kristler entscheidet nächste Woche der Arzt, ob sie ein Thema für die WM sind oder nicht. Um beim Thema Torhüter zu bleiben: Bernhard Starkbaum scheint bei den Vienna Capitals nur zum Spielen zu kommen, wenn Jean-Philippe Lamoureux verletzt wird oder sich einige schwarze Abende leistet. Da klingt es fast wie Hohn, wenn Capitals-Head Coach Dave Cameron behauptet, der Amerikaner biete so gute Leistungen, weil er sich durch Starkbaums Anwesenheit wohl fühlt. Bader würde sich wohler fühlen, wenn Starkbaum schon bei ihm wäre, um in WM-Form zu kommen. Aber das wird´s nicht spielen.

 

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