Auf der einen Seite die sportliche Krise bei Borussia Dortmund und die Trainersuche, auf der anderen Seit noch immer Baustellen im ÖFB, die Teamchef Ralf Rangnick ganz und gar nicht gefallen. Aus diesen Blickwinkeln könnte es durchaus stimmen, wie deutsche Medien berichten, dass Borussia Dortmund Boss Hans Joachim Watzke und Sport-Geschäftsführer Lars Ricken Montag nach Salzburg kamen, um Rangnick zu treffen und auszuloten, ob er sich einen Wechsel nach Dortmund vorstellen kann. Zwar wohnt auch der oft als neuer Dortmund-Trainer genannte Niko Kovac in Salzburg, aber die Kontakte zum ehemaligen Bayern-Meistertrainer und kroatischen Teamchef laufen über dessen Berater Alen Augustincic.
Möglich, dass Rangnick Mittwochabend als Experte rund um Sturms vorerst letzten Champions League-Spie gegen RV Leiozig im Studio von Canal+ in Wien-Auhof etwas zur „Causa Dortmund“ sagt. Ein Ja von Rangnick zu Dortmund würde zwar sicher Marcel Sabitzer freuen, doch es wird nicht dazu kommen. Vor acht Monaten sagte Rangnick Bayern München ab, obwohl dieses Angebot sicher mehr Reiz hatte als die Möglichkeit, „Feuerwehr“ bei Dortmund zu sein. Außerdem hat Rangnick sicher so viel Charakter, um seine Mannschaft zwei Monate vor den Play-offs um den Aufstieg in der Nations League gegen Serbien nicht im Stich zu lassen. Zudem war Rangnick noch nie bei einer WM-Endrunde Teamchef. Die Chance, dies mit Österreich bei dieser günstigen Auslosung gegen Rumänien, Bosnien, Zypern und San Marino zu erreichen, lässt er sicher nicht links liegen. Ein Indiz dafür: Er treibt schon die Planung für die WM-Endrunde voran.
Trotz der ÖFB-Baustellen, die auch am Freitag bei der Präsidiumssitzung nicht beseitigt werden. Denn es steht weiterhin nicht fest, ob das Präsidium so rechtmäßig zusammengesetzt ist. Interimspräsident Wolfgang Bartosch besorgte sich zwar noch vor Weihnachten bei Privatgutachten des Linzer Universitätsprofessors Martin Karollus, dass seine Wahl am 29. November rechtmäßig und wirksam war, was er auch veröffentlichte. Damit sollte sicher der Rechtsmittelsenat beeinflusst werden, den Vizepräsident Gerhard Götschhofer anrief, dessen Wahl zum interimistischen Nachfolger des zurückgetretenen Präsidenten Klaus Mitterdorfer verhindert wurde, indem Generalsekretär Thomas Hollerer von der Notkompetenz Gebrauch machte. Das soll nicht den Bestimmungen entsprochen haben. Dazu gibt es ein Gutachten des Innsbrucker Universitätsprofessors Karl Weber, das Bartosch mit dem von Karollus konterte. Vom Rechtsmittelsenat und seinem Kärntner Vorsitzenden Thomas Partl war bisher nichts zu hören, was etwas irritierend ist. Bartosch spricht inzwischen auch ganz anders als vor drei Monaten. Sodass man das Gefühl bekommt, dass er nicht nur bis zur Hauptversammlung Ende Mai in Bregenz Präsident bleiben will, sondern darüber hinaus.
Foto: UEFA.
