Zwischen den Europacupspielen gegen Debrecen gab es für Rapid die 0:1-Heimpleite gegen Hartberg. Was passiert Sonntag zwischen dem umjubelten 1:0 gegen Fiorentina und dem Rückspiel in Florenz gegen den bisher sieglosen Vorletzten WSG Tirol in Hütteldorf? Der nächste Selbstfaller, ein souveräner Auftritt oder irgendetwas dazwischen? Hält Tormann Niklas Hedl zum vierten Mal nach den 5:0-Siegen in Debrecen und Blau-Weiß Linz und der Überraschung gegen Fiorentina das „zu null“ fest? Von den zwölf Duellen in der Bundesliga hat Rapid nur eines verloren. Im Dezember 2020 jubelt Wattens-Langzeittrainer Thomas Silberberger über einen historischen 3:0-Auswärtssieg. Auch die aktuelle Statistik der Bundesliga spricht klar für Grün-Weiß: Rapid erspielte in den ersten vier Runden eine Chancenqualität für 10,8 Tore (der Topwert noch vor Meister Red Bull Salzburg), die Tiroler nur für 3,3. 76 Rapid-Torschüsse ergaben zehn Treffer, acht mehr als WSG Tirol bisher erzielte.
Trotzdem predigt Trainer Zoran Barisic „sehr, sehr vorsichtig“ zu bleiben: „Der Misserfolg ist immer in Lauerstellung“. Alles andere als drei Punkte wäre ein solcher. würde das mühsam aufgebaute Selbstvertrauen beschädigen. Die Frage wird auch sein, ob Barisic nochmals wie gegen Hartberg kräftig rotiert. Bei der bisher einzigen Saisonniederlage tauschte er die halbe Mannschaft aus, kamen fünf Neue in die Startelf. Ob er dies wiederholen wird? Die Tiroler verpflichteten letzte Woche Mohamadou Diarra, einen 19 jährigen Stürmer aus Mali. Silberberger bezeichnet den Afrikaner als Rohdiamanten, der Zeit zur Eingewöhnung bekommt.
Die Rotationsfrage stellt sich auch für LASK-Trainer Thomas Sageder zwischen den Duellen gegen Zrinjski Mostar. Um so mehr als die letzten Leistungen nicht überzeugend waren. Daheim gegen die Wiener Austria können sich die Linzer das vierte sieglose Spiel in fünf Runden einfach nicht leisten. Der „Vorteil“ der Austria: Sie ist durch das Ausscheiden gegen Legia Warschau vor eineinhalb Wochen „ausgeruht“, konnte sich freie Tage gönnen, bereitete sich erst ab Mittwoch auf das Spiel im neuen Linzer Stadion vor. Zum Glück ist die Sperre von Marvin Martins vorbei, denn mit Johannes Handl und Tin Plavotic fallen zwei Innenverteidiger verletzt aus. Auch Marvin Potzmann und James Holland sind nicht einsatzfähig, hinter Dominik Fitz steht wegen muskulärer Probleme ein Fragezeichen: „Wir werden unser Heil in der Offensiv suchen“, kündigte Trainer Michael Wimmer an.
Die Bilanz der letzten 17 Partien gegen die Linzer spricht nicht für Austria: In denen gelang nur ein Sieg. Im September 2021 in Pasching mit 2:0 unter Wimmers Vorgänger Manfred Schmid. Am Tag danach gab es beim LASK einen Trainerwechsel, musste Dominik Thalhammer gehen.
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