Fußball

Rapids „Formsache“ mit Barisic ist ebenso brisant wie der Start in Wolfsberg

Saisonauftakt mit dem Cupviertelfinale von Freitag bis Sonntag. Alle vier Partien sind live im ORF zu sehen, als erste am Freitagabend das Duell zwischen dem Wolfsberger AC, der in den letzten zwei Saisonen bis ins Semifinale kam, und Rapid. Beide gaben das Finale in Klagenfurt als Saisonziel aus, Rapid wurde letztmals Cupsieger, als Trainer Zoran Barisic noch Spieler unter Ernst Dokupil war. Das ist schon 28 Jahre her, das Endspiel im Wörthersee-Stadion erreichte Grün-Weiß zuletzt 2019, verlor dort gegen Red Bull Salzburg 0:2. Letztes Jahr brachte die Runde der letzten acht im Cup den ersten von vielen Tiefschlägen durch die 1:2-Heimpleite gegen Hartberg nach schneller 1:0-Führung. Wenn Rapid Freitag Kärnten nicht als Aufsteiger verlassen sollte, dann wird von der offiziell ausgerufenen, fast „befohlenen“ Aufbruchstimmung wenig zu spüren sein.

Mit Wolfsberg machte Rapid zuletzt schlechte Erfahrungen. In der letzten Runde der vergangenen Saison verspielte Rapid durch das 1:2 in Wolfsberg Rang vier, im September sorgte die 1:3-Heimpleite für einige Unmutsäußerungen von den Tribünen. Steffen Hofmann unterschrieb Mittwoch zwar seinen Vertrag als Geschäftsführer, aber Barisic (Bild oben) hat noch immer keinen als Trainer. Es bedeutet eine Rarität, wenn einer Trainer ist, der einen Vertrag als Sport-Geschäftsführer hat. Der neue Barisic-Vertrag wurde seit zwei Monaten zur „Formsache“ erklärt. Wenn es bisher nicht gelang, dies über die Bühne zu bringen, dann muss man sich schon darüber wunderen. Ebenso, dass Geschäftsführer Hofmann bei Nachfragen an den neuen Sport-Geschäftsführer Markus Katzer verwies, in dessen Bereich dies falle. Man stehe in engem Austausch, verriet Barisic. Nicht mehr. Katzer zeigte sich zuversichtlich, alles bald über die Bühne zu bringen. Ebenso die Vertragsverlängerung des 19 jährigen Leopold Querfeld, der in Wolfsberg zur Startelf gehören dürfte. Die Barisic natürlich nicht verriet. Er habe die Qual der Wahl, weil der Kader so groß und gut sei. Durch das Comeback von Dejan Petrovic nach Kreuzbandriss sogar noch größer.

Wer beim Barisic-Vertrag auf Unstimmigkeiten bei der Vertragsdauer tippt, könnte richtig liegen. Katzer bekam als Bundesliga-Neuling in seinem Job einen Dreijahresvertrag, das Angebot an Barisic soll die Hälfte davon betragen. Dass er dies so nicht akzeptieren will, wäre nachvollziehbar. Aber das gilt als geheime Kommandosache in Grün-Weiße. Keine ist es, dass Nicolas Kühn nach seiner schweren Grippe nicht wettkampffitt sein dürfte, statt ihm mit Oliver Strunz ein „Newcomer“ ein Thema ist, der ohne Verletzungspech schon früher eines gewesen wäre. Als Rechtsverteidiger dürfte nicht Winterkauf Denso Kasius beginnen, sondern das Eigengewächs Moritz Oswald. Das Barisic-Lob für den 20 jährigen klang ganz danach: „Er läuft wie ein Hund, ist schnell wie ein Pferd und kann auch noch kicken. Darum bin ich so streng mit ihm!“

Einig ist sich Barisic mit dem Kollegen Robin Dutt, den Gegner nicht nach Testspielen zu bewerten, sondern besser auf sich selbst zu schauen. Dutt dürfte die im Winter geholte 19 jährige Bochum-Leihgabe Tim Oermann im Abwehrzentrum aufbieten, erkannte bei Rapid eine neue Grundordnung im Spiel gegen den Ball im Vergleich zu Barisic-Vorgänger Feldhofer. 1000 Fans unterstützten Rapid in der Lavanttal-Arena. So viele wie bisher noch nie. Auch der Gästesektor für den grün-weißen Bundesligaauftakt eine Woche darauf in Graz gegen Sturm ist bereits ausverkauft. Zwei Neuigkeiten bringt das Viertelfinale: Erstmals wird bei allen vier Partien der Video Assistent Referee im Einsatz sein, Cupsponsor Uniqa präsentiert jeweils den Spieler des Abends.

Seit Mittwoch hat Rapid ein neues Thema. Dank Teamchef Ralf Rangnick, der nach einer Stadiontour in Hütteldorf forderte, dass anders als bisher auch die Nationalmannschaft dort spielen müsse. Klingt gut, hat Rapid aber nicht sonderlich beeindruckt: „Es freut mich, dass auch Herrn Rangnick unser Stadion sehr gut gefällt“, meinte Hofmann, „aber wir lassen uns nichts aufzwingen. Da gibt es noch Themen zu klären, die nichts mit uns zu tun haben. Ich wünsche mir auch viel, bekomme aber nicht alles erfüllt!“ In Wolfsberg sollte das nicht passieren.

Foto: SK Rapid/Red Ring Shots.

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