Rapid und Austria haben Samstag ein gemeinsames Ziel: Die Krise beenden, eine Siegesserie starten. Gegen Teams der Stunde: Violett in der Südstadt bei Admira und dem Ex-Austrianer Ernst Baumeister als Trainer, Grün-Weiß im Hütteldorfer Allianz-Stadion daheim gegen den heuer noch ungeschlagenen LASK. Bei den tipp 3-Quoten (siehe unten) gilt Austria als Aussenseiter (2,60), Rapid hingegen als Favorit (1,90). Austrias Trainer Thorsten Fink hofft, das mit dem Debüt von Heimkehrer Michael Madl das Abwehrzentrum stabilisiert wird und sich das positiv auf die ganze Mannschaft auswirkt. Sprich der sechste Auswärtssieg hintereinander gegen die Admira gewinnt, deren stolze Heimserie mit acht Heimspielen ohne Niederlage seit dem 1:3 gegen Austria am 27. August beendet wird. Können die guten Vorsätze in die Tat umgesetzt werden, dann hätte Rapid rund 45 Minuten nach dem Schlusspfiff in der Südstadt die Chance, Platz drei zurückzuerobern. Gibt´s allerdings den erstem Auswärtssieg der Linzer seit 27.Mai 2000, fällt Rapid auf Rang fünf zurück, baut seinen Minusrekord in der Bundesligageschichte auf sechs Heimspiele ohne Sieg aus.
Mit drei Spielen in die Frühjahrssaison zu starten gelang dem ambitionierten LASK bisher nur 1985 und 2008. Mit vier noch nie. Anderseits ist der Aufsteiger eine der wenigen Mannschaften, gegen die Rapid in der Ära von Goran Djuricin noch ungeschlagen ist. Im April 2017 das dramatische 2:1 im Cupsemifinale, als der LASK noch Tabellenführer der Ersten Liga war. Das war Dramatik pur in Hütteldorf: Ex-Rapider Rene Gartler glich in der Nachspielzeit aus, Joelinton antwortete mit dem Siegestor. Im Herbst feierte Rapid gegen den LASK mit dem 1:0 seinem ersten Heimsieg in der Saison, gewann in Pasching 2:1. Bei allen drei Siegen sorgte Thomas Murg (Bild oben) für das Führungstor Rapids. Der Steirer ist sozusagen der LASK-Spezialist im grünen Dress. Und derzeit auch einer der vielen Spieler, die in der Bringschuld stehen. Er kann viel mehr, als er in der ersten drei Partien gegen Austria, Admira und Sturm Graz zeigte. Was nicht günstig für Rapid ist: Mit dem Brasilianer Lucas Galvao fehlt der beste Abwehrspieler wegen einer Gelbsperre. Daher feiert Mario Sonnleitner im Abwehrzentrum ein Comeback. Das sollte man nicht mit großen Erwartungen verknüpfen. Letzter Einsatz des 31jährigen Steirers: Am 16. Dezember beim 5:0 in St. Pölten, als Max Hofmann verletzt war. Steffen Hofmann? Durch Galvaos Sperre gibt es keinen überzähligen Ausländerplatz, daher müsste eer im Kader stehen. Im Fan-Block soll ein Transparent pro Steffen Hofmann entrollt werden. Mit Protest gegen die Art, wie Rapid mit dem Fußballgott der Fans umgeht..
Auch deshalb rumort es derzeit in Hütteldorf. Ein Sieg würde für etwas Ruhe sorgen, aber wenn man sich die ambitionierten Ziele in Erinnerung ruft, die Präsident Michael Krammer beim Amtsantritt am 18.November 2013 nannte, muss man feststellen, dass die sportliche Richtung nicht stimmt. Es gelang, das neue Stadion zu bauen, die Zahl der Mitglieder deutlich zu erhöhen. Aber der Sprung unter die 50 Europas, die regelmäßige Qualifikation für die Europa League? Fehlanzeige. Und sollte es mit der Vorgabe von drei nationalen Titeln in zehn Jahren noch klappen, müsste Rapid bald einen holen. Zur Erinnerung: In den letzten 23 Jahren gewann Rapid nur vier. 1995 und 1996 Cupsieger und Meister unter Ernst Dokupil, 2005 Meisterstück mit Josef Hickersberger und drei Jahre darauf mit Peter Pacult. Heuer wird keines folgen. Da lebt nur noch die Chance auf den Cupsieg.