Vom geplanten großen Durchstarten ab Juni zum Comeback nach dreijähriger Pause ist inzwischen bei Veli Kavlak keine Rede mehr, hingegen leier vor seiner siebenten Operation an der rechten Schulter: „Ich komm bis zu einem gewissen Punkt, aber nicht weiter. Und das ist zu wenig.“ Die Schmerzen beim Passen sind einfach zu groß, als dass der 31fache österreichische Teamspieler wieder zu alter Stärke, als er bei Besiktas Istanbul Kapitän war, zurückfinden könnte. Bei der letzten Operation am 5. Mai 2017 in Hamburg beim Spezialisten Hauke Mommsen wurde das Gelenk stabilisiert. Offenbar noch zu wenig.
Kavlak hörte sich bei ehemaligen Mitspielern und auch Ärzten nach auf schwierige Schulterverletzungen spezialisierte Kapazitäten um, die bisher erfolgreich waren. In Italien und in den USA wurde er fündig. In Italien dank der Mithilfe von György Garics. Zu dem fliegt Kavlak am Montag von Istanbul nach Bologna. Sein frühere Nebenspieler bei Rapid und im Teamdress fährt mit ihm weiter nach Rimini zum Spezialisten Giuseppe Porcinelli, auch bekannt geworden durch die erfolgreiche Schulteroperation bei Motorradass Valentino Rossi: „Er ist bekannt dafür, dass er die Anatomie des Gelenks so entscheidend verändert, dass es wieder voll funktionstüchtig wird, es keine Schmerzen mehr gibt.“ Danach sehnt sich Kavlak.
Die zweite Möglichkeit verdankt Kavlak David Alaba und seinen Verbindungen in die nordamerikanische Basketballszene. Der Türke Cenk Ayuz, der gemeinsam mit dem Ex-Austrianer Philipp Koblischek für Alaba alles organisiert, verschaffte Kavlak Ende Mai in Los Angeles einen Termin bei der Kapazität Neal ElAttrache. Sein außerordentlich guter Ruf beruht unter anderem auf erfolgreiche Operationen bei Basketballstar Kobe Bryant und zuletzt bei Tom Brady von den New England Patriots, einem der berühmtesten Quarterbacks im American Football. Dem fünffa her Gewinner der SuoerBowl rettete ElAttrache mit der Operation die Karriere. Gelingt´s auch bei Kavlak?
„Ich bin ein Kämpfer, der nie aufgibt, sondern alles unternimmt, um wieder so wie früher spielen zu können“, sagt der 29jährige. Und wenn es die siebente Operation ist, die er auf sich nimmt. Bisher kam er in Deutschland, Österreich und der Türkei unters Messer, heuer kommt entweder Italien oder die USA dazu. Der Vertrag bei Besiktas läuft noch ein Jahr. Eines verhindert aber seine siebente Operation: Dass er am 22.Juli beim Abschiedsspiel von Steffen Hofmann mitmachen kann. Und das tut ihm leid: „Es war mir eine große Ehre, mit dem grün-weißen Fußballgott gespielt haben zu dürfen!“ Das schrieb Kavlak auch auf seiner Instagram-Seite.