Fußball

Ruttensteiner und Herzog planen die Mission Hampden Park

Die Weihnachtsfeiertage und den Jahreswechsel verbrachten Israels Sportdirektor und Teamchef in ihrer Heimat Österreich. Aber den 26.März haben Willi Ruttensteiner und Andi Herzog immer im Hinterkopf. An diesem Donnerstag geht es im Hampden-Park von Glasgow um die Chance auf Israels erstes Ticket für die Europameisterschaft. Wird diese Hürde genommen, geht es fünf Tage später gegen den Sieger aus Norwegen-Serbien in Oslo oder Belgrad. Viele gibt es nicht, die Israel den großen Coup mit zwei Auswärtssiegen zutrauen. Aber Ruttensteiner und Herzog unternehmen alles mögliche für eine erfolgreiche Mission Hampden Park. In dem Israel im November 2018 den Gruppensieg in der Nations League durch eine 2:3-Niederlage nach 1:0-Führung verspielt hatte, an dem dreifachen Torschützen James Forrest,von Celtic Glasgow, gescheitert war.

Schottland verpatzte 2019 total die Qualifikation. Begann mit einem 0:3-Debakel in Astana gegen Kasachstan, tauschte bald den Teamchef, ersetzte Alex McLeish durch Steve Clarke, hatte gegen Belgien (0:3, 0:4) keine Chance, holte auch gegen Russland (1:2, 0:4) keinen Punkt. Verspielt Kredit bei den Fans. Beim letzten Qualifikationsspiel gegen Zypern verloren sich mit 51.000 Zuschauer fassenden Hampden Park 19.515 Zuschauer, waren die Ränge nicht einmal zur Hälfte gefüllt.Nur vier aus Englands Premier League spielten zuletzt unter Clarke: Liverpools Linksverteidiger Andrew Robertson, Manchester Uniteds Mittelfeldspieler Scott McTominey, John McGinn von Aston Villa sowie als Joker  Stuart Armstrong von Ralph Hasenhüttls FC Southampton. Wie Teamchef Clarke tickt, könnten Ruttensteiner und Herzog von einem Landsmann erfahren. Letzte Saison war Clarke Trainer von Kilmarnock, sein Tormann hieß Daniel Bachmann, Österreichs ehemaliger U21-Keeper, jetzt wieder frustrierte Nummer drei bei Watford.

Die Planungen von Ruttensteiner und Herzog für März sind so gut wie abgeschlossen. Um mehr Zeit zu haben, wird eine Runde der israelischen Meisterschaft verschoben. Das passierte zuvor noch nie, Ruttensteiner hat´s geschafft. Die Zeit soll zu einem Trainingslager im Norden von England, nicht allzuweit von Glasgow entfernt, genützt werden. Das hat Ruttensteiner bereits organisiert. Die Legionäre, egal ob aus China wie der beste Offensivspieler Eran Zahavy, der Ukraine (Manor Solomon von Meister Schachtjor Donezk), Spanien (Ex-Salzburg-Torjäger Munas Dabbur), Serbien,(Kapitän Bibras Natcho), Bulgarien und Österreich (Wolfsberg-Stürmer Shon Weissman), Belgien und Holland werden direkt auf die britische Insel kommen. Auf der ohnehin fünf spielen, davon drei in Schottland: Tormann Ofir Marciano bei Hibernians Edinburgh, Verteidiger Hatem Elhamed und Mittelfeldspieler Nir Bitton bei Meister Celtic Glasgow. Bitton war Sonntag bei Celtics 1:2 im „Old Firm“ gegen die Glasgow Rangers in den letzten 20 Minuten im Einsatz.

Schafft Israel das Play-off-Wunder, wäre der Hampden Park am 15. und 23.Juni der Austragungsort von zwei Gruppenspielen des Israelis gegen Tschechien und Kroatien. Gegen England würde Herzog dazwischen quasi als Krönung  im Londoner Wembley-Stadion in der Coaching Zone stehen. Das ist sein Traum zum Jahreswechsel. Ob er wahr wird, wie es um seine sportliche Zukunft aussieht, entscheidet sich Ende März. Bei den israelischen Fans sind die Erwartungen groß. Sogar unrealistisch groß.

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