Fußball

Haaland verdient mehr als Ibrahimovic bei Milan

Am Tag nach dem vollzogenen Wechsel von Erling Haaland zu Borussia Dortmund standen Enthüllungen am Programm. Etwa, dass sich Chelsea nach Ende seiner Transfersperre seit Anfang Dezember auch sehr um Salzburgs Ex-Torjäger bemüht habe. Schwer glaubhaft, denn Chelsea hat mit dem 22jährigen und 1,91 Meter großen Tammy Abraham auch einen Mittelstürmer, der Haaland ähnelt, Zweiter der Torschüzenliste in der Premier League ist. „ESPN“ setzte in Umlauf, dass nicht nur RB Leiozig, sondern auch Manchester United zuletzt aus dem Rennen um den Norweger ausstieg. Daran sollen zu hohe Forderungen von Berater Rino Mainola ebenso schuld gewesen sein wie die Vorstellungen von Haalandas Vater Alf Inge von einer Beteiligung an einem möglichen Weiterverkauf. „Bild“ behauptete, Dortmund habe Haaland nicht mehr als 59 Millionen gekostet, wobei Haalands Gehalt bis 30.Juni 2024, nämlich 36 Millionen den Löwenanteil ausmache. Mainola soll sich mit einer Provision von drei Millionen zufrieden gegeben haben. Das wären elf weniger als in England während der Gespräche mit Manchester United kolportiert wurde.

Das Jahresgehalt des oft mit Zlatan Ibrahimovic verglichenen und als „neuen Zlatan“ bezeichneten Haaland von acht Millionen steht außer Diskussion. Mit Ibrahimovic hatte Mainola vor Jahrzehnten seinen Ruf als „Geldhai“ in der Beraterbranche erworben. Zwei Tage vor Haalands Unterschrift in Dortmund machte der Italiener das Comeback des Schweden mit 38 Jahren bei Milan perfekt. Dazu entschlossen sich die wegen Platz elf nach 17 Runden mit 21 Punkten Rückstand auf den Stadtrivalen und Tabellenführer Inter Mailand verzweifelten Sportchefs, die Klublegenden Paolo Maldini und Zvonimir Boban, in Absprache mit dem amerikanischen Klubeigner.  Ibrahmovic, der von 2010 bis 2012 in 75 Spielen für 56 Tore von Milan gesorgt und 24 vorbereitet hatte, bezieht wieder sein luxiöres Penthouse im Zentrum, das er nie aufgab, kassiert als von den Los Angeles Galaxy zurückgekehrter „König von Mailand“ für sechs Monate 3,5 Millionen Euro. Für Haaland, 19 Jahre jünger, als Ibrahimovic, holte Mainola bei Dortmund-Boss Hans Joachim Watzke vier Millionen für sechs Monate heraus. Jugend schlägt Alter, was den Verdienst betrifft, in sechs Monaten um eine halbe Million

Für Dortmunds Trainer Lucien Favre war die Qualifikation für die Champions League schon vor dem Haaland-Transfer ein absolutes Muss. Für „Bild“ steht der Schweizer mit dem Ex-Salzburger als neuen Mittelstürmer unter Titel-Druck, um über den Sommer hinaus bei Borussia zu bleiben. Die spanische Sportzeitung „Marca“ behauptete, Dortmunds spanischer Stürmer Paco Alcacer, wolle wegen Haaland zu Atletico Madrid „flüchten“, habe seinen Wunsch bereits bei Watzke und Sportchef Michael Zorc deponiert. Bei Salzburg ist hingegen mehr Ruhe eingekehrt, die Österreichs Meister sicher gut tut. Abwarten, ob sie durch die Wolverhampton-Pläne von Hee Chan Hwang noch entscheidend gestört wird. Viele glauben, dass die Sambia-Perle Patson Daka den Norweger bald vergessen lassen wird. Daka, ein anderer Typ als Haaland, traf einmal in der Champions League, schaffte in der Bundesliga mit drei Einsätzen mehr als Haaland nur zwei Tore weniger als er, nämlich 14. Wenn man die Millionenablösen, die Salzburg 2019 für Haaland, Takumi Minamino, Munas Dabbur, Stefan Lainer, Xaver Schlager, Hannes Wolf und Diadie Samassekou den Ausgaben für den Kauf von Max Wöber und Rasmus Kristensen im Sommer gegenüberstellt, dann kommt man auf ein Transferplus von knapp 85 Millionen Euro. Rechnet man die mehr als 30 Millionen, die im Herbst in der Champions League verdient wurden, dazu, ist das ein Beweis mehr für die Behauptung, dass Salzburg nicht mehr von den Red Bull-Millionen abhängig ist. Aber Red Bull-Chef Didi Mateschitz gefällt die Entwicklung in Salzburg sehr. Ebenso die bei RB Leipzig,  wo der Umsatz im neuen Geschäftsjahr auf 300 Millionen steigen wird.

Foto: Red Bull Salzburg.

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