Fußball

Sabitzer mit Superfreistoss zu erstem Tor seit Oktober! Burgstaller ist wieder da

Marcel Sabitzer war  wegen der Gelbsperre von Konrad Laimer der einzige Österreicher in RB Leipzigs Startelf beim Abstiegskandidaten Stuttgart. Ohne den Steirer hätte Leipzig nicht 3:1 (1:1) gewonnen und drei Punkte aus Schwaben mitgenommen: In der letzten Minute der ersten Hälfte rettete er das 1:1 bei per Kopf knapp vor der Linie, verhinderte den Rückstand, in der zweiten Hälfte zirkelte er einen umstrittenen Freistoß aus 18 Metern perfekt ins Kreuzeck. Sein drittes Saisontor, das erste seit 7. Oktober. Damals traf er beim 6:0-Heimsieg gegen den 1.FC Nürnberg zweimal. Leipzig ist damit weiter in Richtung Champions League-Platz unterwegs, kam bis auf einen Punkt an den Dritten Mönchengladbach heran. Der gastiert heute bei Eintracht Frankfurt. Da hofft Sabitzer auf Schützenhilfe durch seinen Ex-Trainer Adi Hütter und seinen früheren Mitspieler Martin Hinteregger. Die müssen nach vier Unentschieden in Serie gewinnen, um Platz fünf von Wolfsburg zurückzuholen. Der nach Leipzigs Sieg erwartete zweiten Trainerwechsel dieser Saison bei Stuttgart fand trotz nur einem Punkt aus den letzten sieben Spielen unter Markus Weinzierl nicht statt. Letzten Montag hatte Sportchef Michael Reschke gehen müssen. Nachfolger Thomas Hitzlsperger versicherte, Weinzierl werde auch nächsten Freitag bei Werder Bremen Stuttgarts Trainer sein.

Sabitzers Tor war das zweite wichtige eines Österreichers in dieser Runde nach dem Siegestreffer von David Alaba am Freitag Abend zum 3:2 (2:2) von Bayern München in Augsburg gegen Kevin Danso und Michael Gregoritsch. Die erneuten Abwehrschwächen gaben auch Alaba für den Champions League-Schlager am Dienstag  beim FC Liverpool  zu denken: „Wir müssen defensiv stabiler werden“, wusste Alaba. Für das dritte Österreicher-Tor hätte U21-Kapitän Philipp Lienhart bei Freiburgs 0:0 in Gelsenkirchen gegen Schalke sorgen können, sogar müssen. Letzte Runde wurde sein erster Bundesligator nach Videobeweis aberkannt, Samstag köpfelte er nach 71 Minuten aus einem Meter über die Latte. Das schien fast schwerer zu sein als den Ball ins Netz zu verlängern. Österreichs Teamchef Franco Foda wird an dem Match vor allem eines interessieren: Der erste Kurzeinsatz von Guido Burgstaller seit November. Zwei Monate musste der Kärntner wegen einer lädierten Achillessehne pausieren. Das müsste sich bis zur EM-Qualifikation gegen Polen am 21.  März für den Stürmer eigentlich ausgehen.

Valentino Lazaro kassierte mit Hertha BSC Berlin vor 45.000  Zuschauern im Olympiastadion gegen Werder Bremen  in der 95.Minute  den Ausgleich zum 1:1 (1:0). Durch einen Freistoß des 40jährigen Claudio Pizarro durch die Mauer, wobei Lazaro beim Rettungsversuch den Ball mit links noch abfälschte. Mit seinem ersten Treffer in Berlin seit 16 Jahren ist Pizarro jetzt der älteste Torschütze in der Geschichte der deutschen Bundesliga. Stefan Posch gewann mit Hoffenheim das Österreicher-Duell gegen Kevin Wimmer und Hannover 3:0 (2:0), wobei es nach 12 Minuten schon 2:0 stand. Für die Führung sorgte Joelinton, der nach der Pause drei Sitzer vergab, was an seine Rapid-Zeiten erinnerte. Florian Grillitsch versäumte das einseitige Spiel wegen Gelbsperre.

In der zweiten Liga jubelte Ex-Rapidler Christopher Trimmel als Kapitän von Union Berlin mit Landsmann Robert Zulj über das 3:2 (1:1) bei Abstiegskandidat Duisburg, wodurch Trimmel mit den „Eisernen“ seine früheren Mitspieler Florian Kainz und Louis Schaub bei Köln überholte, sich direkt hinter dem Spitzenreiter Hamburger SV auf Platz zwei schob. Zulj, bei seinen bisher 17 Einsätzen neunmal Joker, avancierte zum Union-Helden des Siegs: Das 1:0 erzielte der ein Jahr ältere Bruder des Anderlecht-Legionärs selbst, zum zweiten und dritten Tor kam der Assist von ihm.  Der Kampf um den Aufstieg wird spannender als angenommen:  Mit Union Berlin fünf Vereine innerhalb von vier Punkten: Köln, wo es am Tag nach dem 2:3 in Paderborn eine Krisensitzung gab, weil Sportchef Armin Veh den Aufstieg als gefährdet sieht, die Sensation Heidenheim mit Nikola Dovedan , Aufsteiger Paderborn und der FC St. Pauli trotz überraschender 1:2-Heimpleite gegen Erzgebirge Aue mit Ex-Rapidler Dominik Wydra.  Ein weiterer Österreicher kann Sonntag dazu kommen: Matthias Honsak bei einem Heimsieg mit Holstein Kiel gegen Fürth. Dovedan führte mit Heidenheim gegen den Tabellenführer aus Hamburg zweimal, am Ende hieß es aber 2:2 (1:1): „Ein intensives Duell auf Augenhöhe“, meinte Dovedan, „wir dürfen nicht enttäuscht sein, weil wir nicht gewonnen haben.“ Bei nur einer Niederlage der Sensationstruppe in den letzten 17 Spiele wäre das auch vermessen.

Foto: © RB Leipzig Media.

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