Fußball

Sabitzer und Trimmel oder wenn sich Kapitäne ärgern

Rückschlag für RB Leipzig im deutschen Titelkampf gegen Meister Bayern München: Durch das 1:1 (1:1) gegen Leverkusen beträgt der Rückstand auf den Tabellenführer nicht mehr nur einen Punkt, sondern drei. Mehr als Leverkusens Führung auszugleichen, gelang nicht. Und sogar eher ätzende Kommentare aus Leverkusen musste sich Leipzig gefallen lasen: „Die zweit Hälfte war fad“, behauptete Trainer Peter Bosz. Finnlands Teamtormann Lukas Hradecky sprach sogar von einem Sonntags-Spaziergang.  Nur neun Torschüsse, nur 40 Prozent Ballbesitz, das ist ungewohnt für ein Leipziger Heimspiel. Ob es an der Gelbsperre von Mittelfeldmotor Konrad Laimer lag? Auch das dritte Saisonspiel ohne den Salzburg konnte Leipzig nicht gewinnen. Dementsprechend sauer war Leipzigs Kapitän aus der Steiermark, Marcel Sabitzer: „Kein Anlaufen, keine Aggressivität, eindeutig zu wenig. Wir agierten ja so, als ob wir zwei Tage vorher noch gespielt hätten!“ Der zweite Österreicher in diesem doch enttäuschenden Spitzenspiel kam nicht bei Leverkusen zum Einsatz. Weder Teamkapitän Julian Baumgartlinger noch Aleksandar Dragovic zählten zu den drei Jokern, die Bosz einwechselte. Hingegen  kam bei Leipzig Hannes Wolf nach monatelanger Verletzungspause zum seinem zweiten Bundesligaspiel in dieser Saison. Trainer Julian Nagelsmann brachte den Steirer für die letzten 13 Minuten statt des tschechischen Torschützen Patrik Schick, Das „eingeschlafene“ Spiel konnte Wolf aber nicht mehr aufwecken.

Auch ein anderer österreichischer Kapitän, Christopher Trimmel (Bild oben), konnte sich Sonntag über ein Unentschieden nicht so richtig freuen. Denn er führte mit Union Berlin gegen Wolfsburg nach 56 Minuten 2:0, aber in der 81.Minute gelang Wolfsburgs Holländer Wout Weghorst der Ausgleich. Alle vier Treffer fielen per Kopf, die der „Eisernen“ aus dem Osten Berlins jeweils nach einer Flanke  von Trimmel. Das war seine Assists sieben und acht in dieser Saison. Aber wer eine 2:0-Führung aus der Hand gibt, der ärgert sich doch ein wenig, auch wenn der Punkt einen weiteren Schritt in Richtung Klassenerhalt brachte. Der Aufsteiger liegt derzeit 13 Punkte vor dem zweiten Abstiegsplatz. Oliver Glasner kam mit Wolfsburg bis auf einen Punkt an einen Europa League-Platz heran. Der  Trainer sprach von einem korrekten Ergebnis. Er ließ seinen oberösterreichischen Landsmann Xaver Schlager erstmals nach dessen Pause, die auf einen Operation nach dem Knöchelbruch folgte, auf der Bank.

Trimmel war Sonntag in der Alten Försterei nicht nur als Flankengeber gefragt. Er musste als Kapitän auch die Fans dazu bringen, ein Transparent mit Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp im Fadenkreuz das sie kurz vor der Pause hochhielten,  zu entfernen. Die Samstag-Aktionen gegen Hopp gingen Sonntag in Berlin weiter, nicht in Leipzig. Trimmel lief zum Fansektor, sprach mit dem „Vorsänger“ der Union-Fans, bevor die Mannschaften  zur Pause in die Kabine gingen. In der zweiten Hälfte passierte nichts mehr. Ansonst hätte es einen Abbruch gegeben.

Foto: Union Berlin.

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