Fußball

Sabitzers Doppelpack-Werbung in eigener Sache reichte für Manchester United nicht

Sein 13. Spiel für Manchester United wird immer ein persönliches Highlight in der Karriere von Marcel Sabitzer bleiben, egal, was dem 29 jährigen noch gelingen wird: Österreichs Teamspieler gelang in nur sieben Minuten ein Doppelpack zum 2:0 beim 2:2  (2:0) im Viertelfinal-Hinspiel der Europa League gegen den FC Sevilla. Es waren die ersten Treffer von Sabitzer in der Europa League, sein zweiter und dritter für die „Red Devils“. 75.000 Zuschauer in Old Trafford jubelten ihm zu. Eine perfekte Doppelpack-Werbung von Sabitzer, ihn nach dieser Saison fix von Bayern München zu holen. Für Deutschlands Meister gelangen ihm in 54 Spielen zwei Tore, bei Manchester United schon in 13 Spielen eines mehr.

Sabitzer begann neben dem Brasilianer Casemiro im zentralen Mittelfeld. Dessen Landsmann Fred und der Däne Christian Eriksen blieben auf der Bank. Auch ein Zeichen, wie sehr Uniteds Trainer Etik ten Hag den Winterkauf-Sabitzer inzwischen schätzt. Er zahlte das Vertrauen zurück: Nach 14 Minuten sorgte er für die Führung, sieben später für das 2:0. Zweimal traf Sabitzer mit links. Zunächst nach einem Pass von Bruno Fernandes, bei dem er in Mittelstürmerposition mit dem Rücken zum Tor stand. Sabitzer nahm den Ball mit rechts an, eine Drehung, mit links traf er. Der Schuss wurde von Sevillas brasilianischem Innenverteidiger Marcao, der wegen einer Oberschenkelverletzung seit Oktober nicht mehr gespielt hatte, noch etwas abgefälscht.  Beim zweiten Tor kam Sabitzer aus der Tiefe, lief in den freien Raum, nütze den perfekten Assist des Franzosen Anthony Martial, ließ mit links Marokkos WM-Tormann Bono keine Chance (Bild). In Sevillas Defensive passte die Abstimmung nicht, wie ein ehemaliger Sabitzer-Mitspieler in Österreichs Team, Sebastian Prödl, im Sevrus-TV-Studio, mit dem Blick eines Abwehrspielers, richtig feststellte. Aber das tat Sabitzers starker Vorstellung keinen Abbruch.

Zur Pause war es unvorstellbar, dass Manchester United nicht gewinnt. Aber es erwies sich als schwerer Fehler, gegen die verunsicherten Spanier nicht nachzusetzen, sich damit zu begnügen, den Vorsprung zu verwalten. Das rächte sich im Finish durch zwei Eigentore. Zunächst nach 84 Minuten durch den holländischen Linksverteidiger Tyrell Malacia, der zuvor nach einem Fersler von Sabitzer die Chance zum 3:0 vergab. Er ließ zunächst den 37 jährigen Jesus Navas zum Schuss kommen, fälschte den Ball als Draufgabe ins eigene Tor ab. In der Aktion verletzte sich noch dazu Innenverteidiger Lisandro Martinez ohne Fremdeinwirkung schwer. Der Argentinier musste auf der Tragbahre in die Kabine getragen werden. Da ten Hag schon fünfmal gewechselt hatte, darunter den verletzten Raphael Varane, Bruno Fernandes. Martial und den starken Antony musste United die letzten zwölf Minuten mit einem Mann weniger spielen. In der zweiten Minute der Nachspielzeit fiel der Ausgleich: Ein Kopfball des Marokkaners Youssef En-Nesyri, traf Uniteds Kapitän Harry Maguire an der Schulter und ging von dort ins Tor. Ein unglaubliches Ende. Jetzt ist nächste Woche im Piz Juan-Stadion alles offen: „Für mich war es eine persönliche Achterbahnfahrt. Am Ende überwiegt aber die Enttäuschung, mit so billigen Toren ein Spiel herzuschenken.“

Mit einem Vorsprung kommt hingegen Gernot Trauner mit Feyenoord Rotterdam zum Rückspiel gegen FC Salzburg-Bezwinger AS Roma in die italienische Hauptstadt. Hollands Tabellenführer gewann die Neuauflage des letztjährigen Conference League-Endspiels vor 52.000 Zuschauern im ausverkauften de Kuip so wie Salzburg daheim 1:0 (0:0). Für die Entscheidung sorgte Mats Wieffer mit einem Volley-Aufsetzer aus 17 Metern nach 53 Minuten. Der 23 jährige Mittelfeldspieler stand schon kurz vor der Pause im Mittelpunkt: Wegen eines Elfmeters, als ihn der Ball an der Hand streifte. Eine schwere Fehlentscheidung. Aber Romas Kapitän Lorenzo Pellegrini traf nur die Stange. Salzburg verlor in Rom 0:2, schied aus. Was schafft Feyenoord?

Foto: UEFA.

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