Fußball

Salzburg bleibt das Maß aller Dinge: Erstes Cupendspiel gegen LASK

Red Bull Salzburg bleibt das Maß aller Dinge in Österreichs Fußball. Wer auf den dritten Saisonsieg von Sturm Graz über die Bullen spekuliert hatte, der wurde Mittwoch Abend im Cupsemifinale eines besseren belehrt: Salzburg fertigte im Wörthersee-Stadion die Grazer 4:0 (1:0) ab. Ein völlig verdienter Sieg mit einem Schönheitsfehler: Das praktisch entscheidende zweite Tor nach 54 Minuten fiel aus klarer Abseitsposition, die klar war, keine knappe Entscheidung, dem Schiedsrichterassistenten Max Kolbitsch eigentlich auffallen hätte müssen. So heißt das Endspiel am 1. Mai zum ersten Mal Salzburg gegen LASK. Die Linzer kamen erstmals seit 22 Jahren ins Finale. Damals verloren sie gegen Sturm Graz im Elfmeterschießen. Den entscheidenden Penalty für die Grazer verwandelte damals der jetzige Teamchef Franco Foda.

Drei Tage nach dem 1:2 in der Bundesliga gegen die Grazer bot Salzburg von Bginn an die beste Besetzung auf. Mit Max Wöber, Andreas Ulmer, Zlatko Junuzovic, Enock Mwepu und Patson Daka. Die sich aber gegen die ambitionierten Grazer, die versuchten, Salzburg vom eigenen Tor fern zu halten, schwer taten, wirklich nach vorne zu kommen, zu klaren Chancen zu kommen. So brauchte Salzburg eine Standardsituation, um in Führung zu gehen. Bei einem Eckball von Junuzovic zögerte Sturms Verteidiger Amadou Dante, aber nicht Mwepu (Bild oben). Da war die Führung. Das 2:0 fiel wieder nach einem Standard, nach einem Freistoß. Von Junuzovic, bei dem gleich vier (!) Salzburger im Abseits standen, darunter Torschütze Mwepu. Das musste der Linienrichter sehen, war letztlich die Entscheidung. Die Mutinjektion für Sturm, sprich das Anschlusstor, verhinderte Tormann Cican Stankovic gegen Gregory Wüthrich. Was dann noch kam, war nur noch Draufgabe. Der Kunstschuss von Mergim Berisha, der eigentlich eine Flanke sein sollte und das 4:0 durch Brenden Aaronson nach perfekter Voarbeit des für Daka gekommenen Karim Adeyemi. Den Salzburgs Trainer Jesse Marsch Sonntag schon nach 37 Minuten ausgetauscht hatte.

Der Amerikaner sprach nachher davon, dass die Strategie, frische Spieler zu haben, voll aufging. Sonntag gelangen Sturm zwei Tore gegen Salzburg aus Standardsituationen, die beide korrekt waren, Mittwoch war es umgekehrt. Das Niveau in Klagenfurt war um einiges besser als zuvor das beim anderen Semifinale in Wolfsburg. Darum gibt´s auch keine Frage, wer am 1. Mai der Favorit sein wird. Wenn Salzburg so spielt, dann ist der Marsch zum dritten Double hintereinander nicht aufzuhalten. Trotzdem gibt´s bei Salzburg etwas Neues: Erstmals wird nicht nur der Trainer, sondern auch der Sportchef mit einem deutschen Bundesligaklub in Zusammenhang gebracht. Vor Wochen wurde Christoph Freund bei Hertha BSC Berlin als Kandidat genannt, seit Dienstag bei Eintracht Frankfurt als Nachfolger für Fredy Bobic, der vermutlich zu Hertha BSC Berlin wechseln wird. Freund und Frankfurts Trainer Adi Hütter kennen sich aus einer gemeinsamen Saison bei Salzburg. Die 2014/15 mit dem Double geendet hatte. Danach trat Hütter zurück.

Foto: Red Bull Salzburg.

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