Fußball

Salzburg ist besser als Leipzig!

Im Umfeld von Borussia Dortmund sieht man immer noch das  Ausscheiden gegen Red Bull Salzburg im Achtelfinale der Europa League als größte Blamage der Saison, die man Peter Stöger in die Schuhe schiebt. Salzburg Vorstoß unter die letzten vier, das unglückliche Scheitern im Semifinale hat die vorgefasste Meinung nicht geändert. Das st eben  deutsche Überheblichkeit. Andere Worte fand ein Star von Olympique Marseille mit Vergangenheit bei Hoffenheim, Bayer München beim Gewinn des Triples 2013 und Wolfsburg, in Salzburg nach dem Aufstieg ins Endspiel. Der Brasilianer Luiz Gustavo sagte mit der Erfahrung seiner 30 Jahre, seiner WM-Teilnahme 2014 und 41 Länderspielen in einem Interview mit FussballBild: „Salzburg ist derzeit besser als Leipzig. Die Jungs haben einfach viel Potenzial. Die spielen sehr gut als Mannschaft, laufen 90 Minuten lang, sind immer positiv im Umgang miteinander. Das machen nur sehr wenige Mannschaften.“ Luiz Gustavo muss es ja wissen, denn im Viertelfinale schaltete Marseille ja RB Leipzig aus. Salzburg besser als RB Leipzig – das wird auch Red Bull-Chef Didi Mateschitz interessiert und gerne hören.

Sonntag kann Salzburg im Spitzenduell der Bundesliga zwischen Tabellenführer und dem ersten Verfolger Sturm Graz als erste Mannschaft Österreichs den fünften Meistertitel hintereinander fixieren, auch Geschichte schreiben. Ebenso drei Tage später  im Klagenfurter Endspiel des Uniqa-Cups wieder gegen die Steirer mit dem fünften Double. In die Rückrunde gingen die Salzburger noch mit einem Punkt Rückstand auf Sturm, vier Runden vor Schluss haben sie elf Punkte Vorsprung. Das sagt alles über das hervorragende Frühjahr. Auch der Punkterekord der Austria bei ihrem Meistertitel 2013 unter Stöger kann noch übertroffen sein. Violett gewann damals mit 82 Punkten den Titel, Salzburg kann nach 86 holen. Sturm will heute den Partycrasher spielen, aber Salzburg ist als einzige Mannschaft daheim unbesiegt, hat in den letzten zwei Partien gegen die Grazer neun Tore erzielt. Aber wie sehr wirken noch die 120 Minuten von Donnerstag nach? Andreas Ulmer wird wegen muskuläre Probleme im Oberschenkel sicher fehlen. Aber Trainer Marco Rose verspricht: „Wir werden eine frische, hungrige Mannschaft auf den Rassen bringen.“

Begleiten werden Salzburg in den nächsten Wochen viele, viele Transferspekulationen. Geht Stefan Lainer zu Hoffenheim, Mönchengladbach oder Augsburg, verlassen Duje Caleta-Car, Diadie Samassekou, Amadou Haidara, ,Xaver Schlager, Valon Berisha, Munas Dabbur oder Hee Chan Hwang Österreichs Meister in eine der europäischen Topligen? Sportchef Christoph Freund muss nicht hektisch werden, denn er hat das Gesetz des Handelns in der Hand. Denn fast alle haben noch langfristig  laufende Verträge, die meisten bis 2021 und 2022. Ohne Ausstiegsklauseln. Auch wenn es bei Samassekou nur noch heuer die Möglichkeit gibt, eine Millionenablöse zu kassieren, dann steht dem gegenüber: Salzburg hat so viele Millionen in der Europa League verdient, an der Beteiligung am Wechsel Naby Keitas von Leipzig zum Champions League-Finalisten FC Liverpool, am fixen Erwerb von Dimitri Oberlin durch den FC Basel, dass man es sich locker leisten kann, Samassekou zu halten. Selbst auf die Gefahr hin, ihn in einem Jahr gratis ziehen lassen zu müssen.

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