Am Ende nur hängende Köpfe bei Österreichs Meister FC Salzburg. Trotz respektabler Leistung gegen Inter Mailand am Ende 0:1 (0:0), die dritte Niederlage hintereinander, die das Ausscheiden nach der Gruppenphase bedeutet. Besonders deprimiert, fast den Tränen nähe war der Däne Mads Bistrup, der in der 85. Minute bei einem Schuss von Nicola Barella mit ausgestreckter rechter Hand den Elfmeter verschuldete, den Weltmeister Lautaro Martinez zum Aufstieg ins Achtelfinale verwandelte. Den schaffte auch Real Sociedad mit einem 3:1-Heimsieg gegen Benfica Lissabon. Das lässt Salzburg alle Chancen, als Gruppendritter nächstes Jahr in der Europa League weiterzumachen. Das ist bei derzeit drei Punkten Vorsprung auf Benfica aus eigener Kraft zu schaffen. Schon mit einem Unentschieden am 9. Dezember im letzten Heimspiel gegen Portugals Meister.
Das 0:1 gegen Inter bedeutete Salzburgs dritte Heimniederlage hintereinander in der Königsklasse. Passierte zuvor noch nie. Und deshalb stellte sich die Frage, ob Salzburg wirklich nahe an Klassemannschaften dran ist, wie Trainer Gerhard Struber nachher erklärte. Er stellte mutig auf, Nicolas Capaldo statt Lucas Gourna Douath war ein Zeichen für mehr Offensive. Kollege Simone Inzaghi leistete es sich hingegen, anfangs Spieler mit einem Marktwert von gesamt 200 Millionen Euro auf der Bank zu lassen. Allen voran Martinez und Barella, aber auch Federico Dimarco. Im Abwehrzentrum begann der deutsche Nachwuchsteamspieler Yann Bisseck. Salzburg dominierte die erste Hälfte, ohne zu einer klaren Chance zu kommen. Die hatte hingegen Inter durch Davide Frattesi. Auch nach der Pause gab Inter den überlegenen Salzburgern kaum eine Chance. Karim Konate konnte nach 58 Minuten aus spitzem Winkel Inters Tormann Yann Sommer nicht bezwingen. Das blieb die einzige Halbchance. Nach 69 Minuten brachte Inzaghi Barella und Martinez. Und das führte zu Salzburgs bitterem Abend. Einen Kopfball von Martinez drehte Alexander Schlager mit starker Reaktion an die Latte, dann kam der Elfmeter, bei dem Martinez Schlager in die falsche Ecke schickte. Bitter. Besser machte es Salzburgs U 19 in der Youth League. 1:1 (0:0) gegen Inter, damit weiter Tabellenführer. Ein Unentschieden hätte Salzburgs k.o. in der Champions League nur theoretisch hinausgezögert, nicht mehr.
Zwei Österreicher kamen Mittwoch ins Achtelfinale: David Alaba mit Real Madrid, ohne dass Österreichs Teamkapitän spielte. Er wurde beim 3:0 (1:0)-Heimsieg gegen Braga ebenso geschont wie zwei Wochen zuvor in Portugal. Konrad Laimer hatte einen Kurzauftritt über 25 Minuten bei Bayerns 2:1 (0:0) gegen Galatasaray Istanbul. Trotz überzeugender Leistung beim 4:0 in Dortmund musste er für den in Dortmund gesperrt gewesenen Joshua Kimmich auf die Bank. Als es nach 72 Minuten 0:0 stand, wurde er eingewechselt. Mit ihm lief es besser. Harry Kane gelang zwischen der 80. und 86. Minute ein Doppelpack, ehe Manuel Neuer im dritten Spiel seines Comebacks nach 96 Minuten erstmals bezwungen wurde. Bayern gewann damit seine letzten 17 Gruppenspiele, steht zum 20. Mal im Achtelfinale. Zum 16. Mal hintereinander. Das andere Spiel in der Bayern-Gruppe war das turbulenteste des Abends: Manchester United führte durch zwei Tore von Ex-Sturm-Torjäger Rasmus Höjlund gegen dessen früheren Verein 2:0, eine rote Karte für Marcus Rashford drehte alles um. Zur Pause 2:2, dezimiert ging Manchester durch einen Elfmeter nochmals in Führung, in der 83. und 87. Minute fielen die Treffer zum 4:3 der Dänen. Der entscheidende durch den 17 jährigen Schweden Roony Bardghj, der erstmals in der Königsklasse traf. Galatasaray und FC Kopenhagen haben vier Punkte, Manchester United ist mit drei Letzter. Wahnsinn.
Ein kleines Erfolgserlebnis für Christopher Trimmel und Union Berlin: Nach 12 Pflichtspielniederlagen in Serie der erste Punkt in der Champions League durch ein 1:1 (0:1) bei Italiens Meister Napoli. Trimmel wurde nach 64 Minuten eingewechselt, da stand es bereits 1:1. Kevin Danso verlor mit Lens bei PSV Eindhoven 0:1, die Chancen auf Rang zwei hinter Arsenal blieben intakt.
Foto: Red Bull Salzburg.
