Einen Tag nach dem großen Jubel über die Qualifikation für die Meisterrunde erwischte Rapid bei der Auslosung der zehn entscheidenden Runden im Kampf um die Europacup-Plätze zwischen 30. März und 18. Mai einen Hammer-Auftakt: Zunächst kommt Red Bull Salzburg nach Hütteldorf, fünf Tage später muss Rapid nach Graz zu Meister Sturm, darauf folgt das Heim-Derby gegen die Wiener Austria, die zum Start in Linz bei Blau Weiß gastiert. Das sorgt für Erinnerungen an die erste Runde im Grunddurchgang, in der die Austria noch ohne Aleksandar Dragovic in Linz 0:1 verlor, was intern für einige Unruhe sorgte. Zwischen Blau Weiß und Derby hat die Austria das Heimspiel gegen Wolfsberg. Tabellenführer Sturm beginnt gegen Wolfsberg, wo es zuletzt eine 0:3-Abfuhr gab.
Erschwerend für Rapid dürfte dazu kommen: In den ersten zwei Heimspielen gegen Spitzenteams könnte die Fantribüne gesperrt sein. Wenn die Bundesliga wie erwartet wegen der Skandalszenen durch Rapid-Fans in Hartberg die bedingte Sperre für drei Spiele gegen Salzburg, Austria oder Sturm schlagend macht. Montag gab es zwar eine Verhandlung vor dem Strafsenat, aber noch kein Urteil. Ohne Fantribüne würde bedeuten, dass nur rund 14.000 Zuschauer Zutritt ins Allianz-Stadion haben. Denn Rapid müsste auch zwei Sektoren auf der normal für Familien vorgesehenen „Nordtribüne“ sperren, um die „Übersiedlung“ der organisierten Fanszene zu verhindern. So steht es jedenfalls im Begleittext der bedingten Sperre. Sollte das so bleiben, wäre das auch ein beträchtlicher Einnahmeverlust für Rapid.
Für die Austria brachte der Montag ein großes Erfolgserlebnis, was den Verkauf der Generali-Arena an die Stadt Wien betrifft: Das Stadion wurde von Experten der Gemeinde mit 42,3 Millionen Euro bewertet, abzüglich der schon ausgezahlten Förderungen bekommt die Austria also 39,4 Millionen. Das soll am 23. April im Gemeinderat, also kurz vor den Wiener Wahlen, beschossen werden. Die Miete, die Austria pro Saison bezahlen muss, beträgt 1,4 Millionen. Ein günstiger Preis, wenn man bedenkt, dass Rapid schon für das Hanappi-Stadion in Hütteldorf eine siebenstellige Miete bezahlte, bevor es 2014 abgerissen wurde. Der Deal mit der Stadt bedeutet einen Riesenerfolg für Austrias Finanzvorstand Harald Zagiczek, der die Verhandlungen führte.
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