Wer als Unter 21-Teamchef zehn Jahre im Amt ist, mehr als 60 Prozent seiner bisher 98 Länderspiele gewonnen und nicht einmal ein Viertel verloren hat, den bringt keine Auslosung mehr aus der Ruhe. Das trifft auf Werner Gregoritsch und die Qualifikation für die Europameisterschaft 2025 zu, bei der er Donnerstag in der UEFA-Zentrale Nyon vor Ort war. Gegen Frankreich, auch im Nachwuchs eine der Topnationen, Slowenien, Bosnien-Herzogowina und Zypern müssen Österreichs Hoffnungen des Jahrgangs 2002 das Ticket für die Endrunde in der Slowakei erkämpfen. Das schaffen sie, wenn sie entweder die Gruppe gewinnen, zu den drei besten Zweitplatzierten gehören oder das Play-off der andern sechs Gruppenzweiten gewinnen. „Die Franzosen bedeuten eine große Herausforderung, sie können mehrere konkurrenzfähige Teams stellen“, sagte der 64 jährige Steirer zur Auslosung, erinnerte sich aber sofort an einen der Siege seiner Ära knapp vor der EM-Endrunde 2019. Damals wurde Frankreich 3:1 bezwungen.
Gregoritsch wusste auch rasch einen Vorteil der Auslosung: „Keine weiten Reisen wie in der letzten Qualifikation in den Norden Europas oder nach Aserbaidschan. Das bedeutet einen Vorteil!“ Österreich wurde aus dem zweiten Topf gezogen, erst als vorletzte Mannschaft. Kapitän Matthias Braunöder: „Ich habe noch nie gegen Frankreich gespielt, ich freu´mich drauf“. Das erste Mal wird der Austria-Mittelfeldmotor am 15. November dazu Gelegenheit haben. Die Qualifikation beginnt im September auf Zypern, dann folgt das Heimspiel gegen Bosnien. Österreichs neues U 21Team bestritt im Herbst vier Spiele, schlug auf der Wiener Hohen Warte Montenegro 5:1 und Wales 2:1, erkämpfte bei einem Trainingslager in Kroatien sowohl gegen die Türkei als auch gegen die Kroaten ein 1:1. Zum Team gehören auch Austrias Talent Muharem Huskovic, sobald er wieder einsatzfähig ist, die Rapidler Moritz Oswald, Leopold Querfeld und Bernhard Zimmermann, von Wolfsberg Ervin Omic, Thierno Ballo, Adis Jasic, Nikolas Veratschnig sowie Galatasaray-Legionär Yusuf Demir. „Wir haben die Qualität, das zu schaffen“, prophezeite Gregoritsch selbstbewusst.
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