Fußball

Selbst Führungswechsel zu Alaba im Schatten von Haaland-Rausch

Führungswechsel in der deutschen Bundesliga unter Österreichern: David Alaba legte mit Bayern München am Nachmittag durch ein souveränes 3:1 (3:1) in Mainz vor, am Abend konnten Marcel Sabitzer und Konrad Laimer mit RB Leipzig nicht zurückschlagen, sondern nur gegen Mönchengladbach mit Stefan Lainer in der 90. von 97.Minuten ein 2:2 (0:2) retten. Damit führt Bayern mit einem Punkt Vorsprung, was Alaba nicht sonderlich bewegte: „Es ist noch ein weiter Weg in dieser Saison. Da darf man nur von Spiel zu Spiel sehen!“ Aber selbst der Sprung von Meister Bayern an die Soitze blieb im Schatten von Erling Haaland. Der ehemalige Salzburg-Torjäger spielte beim 5:0 (2:0) gegen Union Berlin vor 81.365 Zuschauern erstmals bei Borussia Dortmund von Beginn an, traf auch im dritten Spiel. Sieben Treffer in seinen ersten drei Partien schaffte vor dem 19 jährigen Norweger kein anderer Spieler in der deutschen Bundesliga. Nachher schickte er via „Sky“ eine gefährliche Drohung an die Konkurrenz: „Es war  sehr hart, aber auch sehr nett. Ich bin noch nicht richtig fit, noch nicht bei 100 Prozent!“ Auf der Tribüne waren Mutter, Vater und Schwester ebenso begeistert wie die Dortmund-Fans, als Haaland in der ersten Hälfte vor der gelben Wand, der mächtigen Stehplatz-Tribüne zum 2:0 traf,  nach der Pause den Elfmeter zum 3:0 herausholte, am Ende  über sein 5:0 jubelte. Der Haaland-Rausch geht weiter. Nächstes Kapitel am Dienstag im Pokal bei Werder Bremen?

Dortmund liegt drei Punkte hinter Bayern, zwei hinter Leipzig. Zur Pause schienen Sabitzer und Laimer gegen Lainer auf der Verliererstraße zu sein. Leipzig sah gegen die überzeugenden Gladbacher kein Land. Trainer Julian Nagelsmann wechselte zur Pause zweimal. Ein  Zusammenprall zwischen Gladbachs Schweizern, Tormann Yann Sommer und Denis Zakaria, verhalf Leipzig nach 50 Minuten zum 1:2. Zehn Mintuen später griff Referee Tobias Stieler ein:  Der Schütze der Gladbacher Führung, Alassane Plea, reklamiere zurecht ein Foul von Sabitzer an ihm, das Stieler nichts ah und reklamierte. Dafür zeigt ihm Stieler Gelb. Als sich Plea nicht beruhigte, weiter gestenreich seinen Ärger zeigte, folgte  Gelb-Rot. Stieler fand das nachher vor den Sky-Mikrofonen selbstverständlich: „Was gibt es da zu diskutieren, wenn er die gelbe Karte nicht akzeptiert?“ Anderseits gab er zu, dass es im Herbst nicht Gelb-Rot gewesen wäre, erst in der Rückrunde durch die verschärfte Regelauslegung. Gladbachs Trainer Marco Rose sah in  seiner Heimatstadt zum dritten Mal in der Saison Gelb. Das Vergehen des Salzburger Meistertrainers: Er reklamierte einmal heftig, verließ dabei die Coaching Zone. Viele, viele Emotionen in einem spektakulären Match, in dem der Franzose Christopher Nkunku mit einem Prachtschuss vorbei an Lainer für die Bullen einen Punkt rettete. Nachher folgten heftige Diskussionen um die gelb-rote Karte, Rose wolle dazu gar nichts mehr sagen. „Ohne Emotionen hört sich Fußball auf“, giftete Deutschlands Rekordspieler Lothar Matthäus als „Sky“-Analytiker in Richtung Schiedsrichter und Regelauslegung. „Mit zehn war ex extrem schwer“, gab Lainer zu , „wir hätten zur Pause auch höher führen können, es wäre mehr möglich gewesen“. Zufriedenheit klingt anders. Auch bei Laimer („wir haben uns mit Moral ein 2:2 erarbeitet, müssen aber einiges besprechen“) und Kapitän Sabitzer: „Vor der Pause brachten wir gar nichts auf die Reihe, begingen fürchterliche Fehler. Es ist kein schönes Gefühl, die Tabellenführung abzugeben. Wir müssen uns zusammenreißen, um wieder in die Spur zu finden.“

Jubeln konnten Hoffenheims Österreicher Stefan Posch, Christoph Baumgartner und Florian Grillitsch, der ab der 66. Minute für Baumgartner kam: Mit dem 2:1 (1:1) gegen Leverkusen kamen sie in einem tollen Offensivspektakel bis auf einen Punkt auf die Verlierer heran. Posch ließ sich bei Leverkusens schneller Führung von Leverkusen „tunneln“, Baumgartner setzte  in zentraler Offensivrolle einige  Akzente, gab den Pass zum Siegestor, wurde danach ausgewechselt. Vor dem sich mit Österreichs Teamkapitän Julian Baumgartlinger und  Innenverteidiger Jonathan Tah zwei Leverkusener behinderten, die Aktion sozusagen einleiteten. Es war ein Selbstfaller von Leverkusen wegen vieler ausgelassenen Chancen, Baumgartlinger sprach von „Chancenwucher“. Den betrieb Adi Hütter mit Salzburgs Europa League-Gegner Eintracht Frankfurt bei Fortuna Düsseldorf nicht:  Erst in der 93. Minute Ausgleich zum 1:1 der nach Videobeweis zählte. „Ein glücklicher Punkt, die Leistung war nicht gut“, gestand Hütter.  Auch in Düsseldorf kam´s zum Österreicher-Duell: Bei Fortuna Markus Suttner und erstmals nach der Knieoperation Kevin Stöger von Beginn weg, bei Frankfurt Martin Hinteregger über die volle Distanz und Neuzugang Stefan Ilsanker ab der 46. Minute. Die neue Nummer drei sorgte für eine Eintracht-Premiere: Ilsanker spielte ohne zuvor einmal bei Hütter trainiert zu haben. Das letzte Mal war das im Frühjahr 2015 bei Salzburg der Fall.

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