Fußball

Servus Europameister! Der ORF verlor höher als 0:4

Mittwoch Abend bezog Österreichs Fußballteam eine krachende Niederlage. Donnerstag Früh folgte eine für den ORF, die noch viel höher als 0:4 ausfiel. Die Ausmaße eines Erdbebens in der österreichischen TV-Landschaft hat. Weil die Europameisterschaft im Juni vorerst die letzte ist, die der ORF übertragen wird. 2024 und 2028 heißt es Servus Europameister. Servus TV sicherte sich die Rechte auf beide Topevents, weshalb Intendant Ferdinand Wegscheider stolz vom Beginn einer neuen Ära sprach: Der erste Privatsender, der live eine Europameisterschaft überträgt. Ohne Gebühren, frei empfangbar, wird zu sehen sein, wer in drei und sieben Jahren den Pokal des  Europameisters so in die Höhe hält wie Portugals Kapitän Cristiano Ronaldo 2016 in Paris. Darüber hinaus hat Servus TV das Erstwahlrecht auf die Qualifikationsspiele von Österreich für die Europameisterschaft 2024 und 2028 sowie auf die Weltmeisterschaft 2026. Positionierte sich damit für die Zukunft, für die Zeit nach der Katar-WM 2022 und der danach im Herbst folgenden Nations League, die der  ORF zeigt,  als Fußball-Sender Nummer eins in Österreich, der künftig auch die Rechte für Champions und Europa League hat. Ein großer Erfolg für David Morgenbesser, den deutschen Bereichsleiter für Sportrechte bei Servus TV mit Sky-Vergangenheit. Das alles verriet Servus TV via Aussendung morgens um 8:30 Uhr.

Der ORF konnte die Rechte für die Nations League retten, für bis zu 15 Qualifikationsspiele für die Europameisterschaften 2024 und 2028 und die WM 2026, verlängerte den Vertrag mit dem ÖFB. In Deutschland gab es in Sachen TV-Rechte für die Europameisterschaft eine ähnliche Revolution. Denn die gingen an Magenta-TV. Aber das verkaufte dann die Rechte doch weiter an öffentlich rechtlichen Sender, an ARD und ZDF. Eine ähnliche Aktion ist bei Servus TV  auszuschließen. Auch wenn man einen Partner für die Europameisterschaft brauchen wird, da ja die letzten Gruppenspiele stets zur gleichen Zeit angepfiffen werden. Servus TV hat auch die digitalen Rechte, kann und wird wohl auch einiges live auf servustv.com zeigen. Aber derzeit denkt man noch nicht groß über mögliche Partner etc. nach, derzeit überwiegt bei Servus TV nur die große Freude über den Coup.

Sicher kostete diese TV-Revolution in Sachen Fall etwas. Nicht wenig, sondern sehr viel. Insider sprechen davon, dass Servus TV für eine Europameisterschaft doppelt so viel zahlt wie zuletzt der ORF. Die Preise für die TV-Sportrechte explodieren. Für das gesamte Paket soll Servus TV nicht weniger als 50 Millionen Euro in die Hand genommen haben. ORF-Sportchef Hans Peter Trost: „Durch unseren verantwortungsvollen Umgang mit Gebührenmitteln können wir nicht um jeden Preis mitbieten!“

Foto: Servus TV/Gepa.

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