Fußball

Sogar Jürgen Klopp an Österreichs Eishockeyteam interessiert

Start für Österreichs Eishockeyteam in die WM Samstag Nachmittag in der Ondrej Nepela-Arena in Bratislava gegen Lettland. Optimisten glauben, dass rund 4000 Fans aus Österreich in die slowakische Hauptstadt kommen werden. Das Ergebnis wird auch auf der Insel in England interessieren, obwohl die Briten in der Kosice-Gruppe spielen. Einen, von dem man es nicht im entferntesten erwarten konnte: Liverpool-Trainerguru Jürgen Klopp, nach dem Wunder von Anfield, dem 4:0 gegen FC Barcelona im Semifinale der Champions League, noch mehr als zuvor in aller Munde. „Ich werde mit Interesse die Spiele ihrer Mannschaft bei der Weltmeisterschaft verfolgen“, teilte Klopp bereits im Februar Österreichs Teamchef Roger Bader mit. Was beide verbindet? Die Vorliebe für das Pressing.

In Sachen Pressing war Bader schon vor einem Jahr bei RB Leipzig, bei Ralf Rangnick, damals nur Sportchef, und bei Ralph Hasenhüttl, damals der Trainer. Diskutierte mit beiden, ob es „Pressing-Syneergien“ zwischen Fußball und Eishockey gibt, sah beim Training zu. Rangnick und Hasenhüttl stellten Bader auch den  Kontakt zu Klopp her. Den zapfte Bader zu Jahresbeginn an, wollt auf die Insel fliegen, um  Trainings zu studieren, vom Deutschen etwas über dessen Philosophie zu erfahren. Klopp antwortete, er finde das alles interessant, bitte jedoch um Verständnis, dass ihm in diesen Wochen die Zeit dafür fehle und aus Prinzip nur ehemalige Spieler von ihm bei ihm hospitieren dürfen. Da könne er keine Ausnahme machen. Aber er werde Österreichs Ergebnisse in Bratislava interessiert verfolgen.

Das erste gibt es Samstag. Bader wird auch gegen die Letten der Pressing-Philosophie mit seiner vier Triebwerken, wie er für die Fünferblöcke nennt, treu blieben. Mit fünf Mann verteidigen und angreifen,so heißt die Devise. Bader wird vorerst nur die vier Linien, die zum Einsatz kommen, plus den drei Torhütern für die WM anmelden, um auf Verletzungen reagieren zu können. In Bratislava sind noch zwei Stürmer dabei, in Österreich wartet Philipp Lindner  auf Abruf, falls ein neuer Verteidiger benötigt wird. Gegner Lettland hat seit drei Jahren mit Bob Hartley einen kanadischen Teamchef, der zuvor in der NHL Colorado, die Atlanta Thrashers und Calgary coachte, zudem diese Saison in der KHL-Liga Avantgard Omsk trainierte.

Viele Stützen des lettischen Teams steht in der KHL, speziell bei Dinamo Riga, unter Vertrag,  Dazu kommen vier Legionäre aus der tschechischen Liga, darunter Kapitän Roberts Bukarts, der bei Sparta Prag unter dem deutschen Trainer Uwe Krupp spielt. Der verlässliche Rückhalt der Letten, gilt in Baders Schweizer Heimat als Spitzentormann der Liga: Elvis Merzlikins von Lugano. Zwei Stürmer der Letten debütierten diese Saison in der National Hockey League: Teodors Blugers bei Pittsburgh, Rudolf Balcers bei Ottawa. Blugers kam bei Pittsburgh in 28 Speilen auf 10 Scorerpunkte, Balcers, bei der WM 2018 in Dänemark Lettlands bester Torschütze, bei 36 Partien mit Ottawa auf 14. Letztes Jahr war Lettland ins Viertelfinale gekommen, verlor im Viertelfinale gegen den späteren Weltmeister Schweden nur 2:3. Ein dicker Brocken, der zum Start auf Österreichs Hoffnungen wartet. Und zeigen wird, ob die  leisen Viertelfinalhoffnungen realistisch sind oder nur Träumereien,

Foto: © FOTObyHOFER/CHRISTIAN HOFER.

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