Fußball

Sturm diesmal nur drei Punkte hinter Salzburg: „Sie sind in Reichweite!“

Ein Punkterekord nach dem Grunddurchgang wäre es bei einem Sieg geworden. Aber dann schwächelte Tabellenführer Red Bull Salzburg daheim ausgerechnet gegen den Letzten Altach, holte nur einen Punkt, lag nach einem Tor von Routinier Atdhe Nuhiu zwischen der 56. und  84. Minute 0:1 zurück, ehe Benjamin Sesko (Bild oben) den Ausgleich erzielte. Trainer Matthias Jaissle nannte es ärgerlich, weil ein Quäntchen Glück in Altachs Strafraum gefehlt habe: „Ich hoffe, dass es in der Meisterrunde zurück ist!“ Denn in die geht der Titelverteidiger nach der Punktteilung anders als vor einem Jahr nicht mehr mit neun Zählern Vorsprung auf Sturm Graz, sondern nur noch mit drei. Daher erwartet auch Sportchef Christoph Freund eine heiße Phase über zehn Runden: „Es wird eine spannende Meisterschaft, auf die ich mich freue. Es ist viel Brisanz drin, alle großen Vereine sind dabei, wodurch viele Zuschauer in die Stadien kommen werden!“ Das 1:1 wertete Freund nicht als Alarmsignal: „Es gibt solche Tage, wo nichts reingehen will!“

Für die heiße Phase wird vor allem Vizemeister Sturm Graz sorgen, der im Grunddurchgang elf Punkte mehr holte als in der letzten Saison, beim 2:0 (0:0) am Innsbrucker Tivoli gegen WSG Tirol als bessere Mannschaft 66 Minuten auf die Führung warten musste, ehe Emanuel Emegha einen Fehler von Tirols Abwehrchef Raffael Behounek nützte. Im Finish traf auch noch Joker Albian Ajeti, kaum dass der Schweizer Stürmer ins Spiel gekommen war. Sein Landsmann, Abwehrchef Gregory Wüthrich, schied nach 30 Minuten verletzt aus, Sturm steckte das weg. Kein Wunder, dass Trainer Christian Ilzer nachher von „vielen Gedanken“ sprach, die er im Kopf hat, aber nicht von einer Kampfansage an den Meister, der aber in Reichweite sei, sprach: „Wir haben einen überragenden Grunddurchgang gespielt, müssen uns weiterhin auf uns konzentrieren, um unser volles Potenzial auf den Rasen zu bringen!“ Vielleicht hat Ilzer sogar das Double im Kopf: Sturm hat Salzburg im Achtelfinale des Cups eliminiert.

Zu den von Freund angesprochenen großen Mannschaften gehören auch der LASK, Rapid sowie die Austrias aus Wien und Klagenfurt. Der LASK schaffte es im 300. Match von Didi Kühbauer als Trainer in der Bundesliga nicht, die sieglose Serie gegen Hartberg zu beenden, die nun acht Spiele lang dauert. Musste aber froh sein, mit dem 2:2 einen Punkt aus der Steiermark mitzunehmen. Hartberg führte bis zur 88. Minute, ehe Marin Ljubicic den Ausgleich erzielte. „Das war nicht unter bestes Spiel!“, gestand Kühbauer, „mit solchen Leistungen wird in der Meisterrunde wenig zu holen sein!“ Austria Klagenfurt schaffte als einziger der sechs Mannschaften bereits das Saisonziel, nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. Trotz 2:4 (1:2) bei Austria Lustenau, bei dem Referee Sebastian Gishammer und der VAR Stefan Ebner eingriffen: Schon nach 18 Sekunden gelbe Karte für Innenverteidiger Thorsten Mahrer, nach vier Minuten die rote für Florian Rieder nach einer Attacke gegen Lustenaus  Dominik Tiefenbach, die Gishammer nur als normales Foul wertete, für die er nicht gelb zeigte. Nach VAR-Intervention wurde es rot. Also spielte Klagenfurt  90 Minuten dezimiert. Klagenfurts Trainer Peter Pacult konnte sich nur schwer beruhigen, bekam zweimal die gelbe Karte, musste auf die Tribüne. Drei Treffer fielen zwischen der 90. und 94. Minute: Zunächst das 3:1 für die Vorarlberger, dann das 3:2 durch das 16. Saisontor von Klagenfurts Kapitän Markus Pink dann noch das 4:2. Pacult sprach nach dem Pfiff nochmals mit Gishammer: „Er hat mir in aller Ruhe alles erklärt, es waren auch Sätze dabei, die mich froh stimmen.“

Eine heiße Phase wird es sicher auch in der Abstiegsrunde zwischen WSG Tirol, Austria Lustenau, Wolfsberg, Hartberg, Ried und Schlusslicht Altach geben. Tirol hat einen Punkt Vorsprung auf Lustenau, vier auf Wolfsberg, je fünf auf Hartberg und Ried, sechs auf Altach. Sky-Experte Peter Stöger prophezeite, dass Tirol, Lustenau und Wolfsberg keine großen Sorgen bekommen werden. Die Enttäuschung bei den Tirolern, nicht in die Meisterrunde gekommen zu sein, war zwar vorhanden, aber nicht übermäßig groß: „Wir haben in den ersten elf Runden zu wenig Punkte geholt“, gestand Trainer Thomas Silberberger. Auch Präsident Diana Langes, Freitag nach zehnjähriger Ära für die nächsten drei Jahre wiedergewählt, blieb zuversichtlich. Pech für Ried: Beim0.0 gegen Wolfsberg schied Kapitän Stefan Nutz mit Verdacht auf Kreuzbandriss aus, für ihn dürfte die Saison vorbei sein. Wolfsberg erzielte in den ersten zwei Spielen mit Trainer Manfred Schmid keinen Treffer:  „Es ist noch viel zu tun!“ Miroslav Klose, sorgengeplagter Trainer des Letzten Altach, sah die Überraschung in Salzburg klarerweise als eine Art Befreiungsschlag: „Endlich mal schön zu sagen, dass ich unheimlich stolz auf die Mannschaft bin!“

Foto: Red Bull Salzburg.

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