Fußball

Sturm Graz verabschiedete sich mit zweitem Sieg und 2,1 Millionen! Salzburg wieder überfordert

Mehr als versöhnlicher Abschied für Österreichs Meister Sturm Graz aus der Champions League. Mit dem zweiten „Heimsieg“ in Klagenfurt, dem zweiten 1:0. So wie Ende November beim „Debüt“ von Trainer Jürgen Säumel gegen Girona, so auch Mittwoch gegen RB Leipzig. Ein Treffer des 19 jährigen Bosniers Arjan Malic kurz vor der Pause nach einem Eckball von William Boving, denn Tochi Chukwuani per Kopf verlängerte, sicherte das 1:0 (1:0) gegen RB Leipzig vor 21.000 Zuschauern. Gut für das Prestige, sehr gut für das Selbstvertrauen vor dem Saisonstart in Österreich mit den zwei Spitzenduellen gegen die Wiener Austria, auch sehr gut für die Finanzen. Die zweite Siegprämie (2,1 Millionen Euro) schreibt die Gesamteinnahmen aus der Ligaphase in die Nähe von 30 Millionen. Desolat hingegen der FC Salzburg beim 1:4 (0:3) gegen Atletico Madrid, schon nach 13 Minuten stand es 0:2. Das erste Salzburger Tor in einem Heimspiel, das erst in der 91. Minute durch Adam Daghim fiel, ist nicht einmal ein schwacher Trost.

Rechtsverteidiger Malic,  im Sommer von Zweitligist Ried geholt, bestritt sein Spiel in der Königsklasse von Beginn an „nur“ durch die Verletzung des Schotten Max Johnston. Er ist der jüngste Spieler von Sturm, der ein Tor in der Champions League erzielte. Beim Jubel (Bild) wurden die Emotionen so richtig frei. Es war ein Sieg der Mannschaft, die mehr Willen zeigte. Deutsche Medien warfen Leipzig vor, sich mit einer Blamage verabschiedet zu haben. Das prolongierte die ungemütlichen Zeiten für Trainer Marco Rose, der sechs Umstellungen gegenüber dem 2:2 gegen Leverkusen vornahm. Nicolas Seiwald gefiel als Innenverteidiger, Christoph Baumgartner agierte unglücklich, ließ zwei Ausgleichschancen aus. Nach 65 Minuten war für beide das Spiel beendet, da schickte Rose seine Stars Xavi Simons und Benjamin Sesko auf den Rasen. Half nichts mehr.

Salzburg hatte sicher den stärkeren Gegner als Sturm. Brachte aber nicht annähernd so viel Energie ins Spiel wie die Grazer hatte auch weniger Mut. Sturms Defensive war sicher besser organisiert als die von Salzburger. Zudem war Kjell Scherpen an diesem Abend der bessere Tormann als Alexander Schlager bei Salzburg. Der vor dem 0:2, dem ersten von zwei Toren des Franzosen Antoine Griezmann, unnötig herauslief, nicht an den Ball kam. Beim 0:1 nach fünf Minuten durch Giuliano Simeone, dem Sohn des Atletico-Trainers, sahen die 20 jährigen Innenverteidiger Samson Baidoo und Hendry Bank nicht gut aus. „Wir haben den Beweis nicht geschafft, zu Recht in der Champions League gewesen zu sein“ gab Trainer Thomas Letsch nach 27 kassierten Toren in acht Spielen zu. Salzburg beendete die Ligaphase als Drittletzter auf Rang 34. Ganz anders die Gefühle bei Säumel: „Das fühlt sich unglaublich gut an“.  Sturm überholte Girona, Leipzig und Sparta Prag, kam noch auf Rang 30.

Ein Detail am Rande: Das TV-Duell zwische Canal+ und Sky endete 3:0. Alle drei österreichischen Siege von Sturm und Salzburg waren live nur bei Canal + zu sehen.  Experte Ralf Rangnick verriet zu Beginn der Übertragung aus Klagenfurt wenig überraschend, dass er Österreichs Teamchef bleibt und nicht zu Borussia Dortmund wechselt. Dort übernimmt ein anderen Canal+Experte ab Sonntag den Trainerjob: Niko Kovac.

 

Foto: UEFA.

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