Fußball

Sturm hatte den letzten Punch: Wieder kein Titel für Salzburg

Am Ende ertönt der Gerd Steinbäcker-Hit „Steiermark“, sangen die Fans von Sturm Graz in der ausverkauften Merkur-Arena „wir werden Meister“. Auf jeden Fall machte der Tabellenführer mit dem 4:2 (2:1) im Topspiel gegen Red Bull Salzburg einen Schritt in Richtung zweitem Meistertitel hintereinander, setzte die Wiener Austria und Wolfsberg unter Druck: Die Austria muss Sonntag das Derby gegen Rapid gewinnen, Wolfsberg einen Heimsieg gegen Blau Weiß Linz feiern, sonst ist zwei Runden vor Schluss zwar nicht theoretisch, aber praktisch alles für die Grazer gelaufen. Für deren Präsident Christian Jauk gab es vor der Freunde etwas Ärger. Durch eine Aussendung der Schiedsrichter: „Wenn ein Klubpräsident und Liga-Aufsichtsrat nach dem Spiel medienwirksam auf den Rasen kommt und den Schiedsrichter zur Rede stellt, darf man sich nicht wundern, wenn es zu weiteren Übergriffen kommt. Dann sagen wir, es reicht!“ Die Reaktion auf Jauks „Auftritt“ nach dem 0:1 gegen Austria aus Ärger über den Salzburger Schiedsrichter Sebastian Gishamer.

Wahrscheinlich war das bald bei Jauk vergessen. Weil die ersten zwei Schüsse auf das Salzburg-Tor die 2:0-Führung nach 20 Minuten bedeuteten. Beide kamen von William Böving (Bild). Den ersten fälschte Salzburgs Linksverteidiger Edin Terzic ab. Salzburg kam auch zu Möglichkeiten, hätten zur Pause führen können, doch es kam nur zum Anschlusstor durch Dorgeles Nene knapp vor dem Pausenpfiff. Drei Minuten nach der Pause holte sich Sturm nach einem Eckball den Zweitorevorsprung zurück: Den Kopfball von Dimitri Lavalee wehrte Alexander Schlager ab, doch Abwehrchef Gregeory Wüthrich kam frei zum Nachschuss. Nach 56 Minuten brachte Salzburgs Trainer Thomas Letsch mit Karim Onisiwo und Edmund Baidoo zwei Offensivspieler für  die Youngsters John  Mellberg und  Valentin Sulzbacher, einen Verteidiger und einen Mittelfeldspieler, erhöhte das Risiko. Drei Minuten später fiel das Anschlusstor, als Emanuel Aiwu bi einem Rettungsversuch den Pass von Onisiwo ins eigene Tor verlängerte. Dann wechselte Sturm-Trainer Jürgen Säumel Emir Karic und Tochi Chukwuani für Malick Yalcouye und Tomi Horvat ein stellte auf Fünferabwehr um. Damit wandelte er auf den Spuren von Wolfsberg-Trainer Didi Kühbauer, dessen Wechsel in dieser Saison bisher schon 25 Jokertore brachten: Chukwuani war fünf Minuten am Rasen, als er nach Pass von Karic den zögernden Schlager überspielte und für die Entscheidung sorgte. Schlager war am Ende untröstlich, Salzburg bleibt in der zweiten Saison hintereinander titellos: „Letztlich war es eine verdiente Niederlage“, gestand Letsch, „weil uns der letzte Punch im eigenen und gegnerischen Strafraum fehlte!“ Den hatte Sturm. Der Teamspirit stimmte Säumel für das Finish sehr zuversichtlich: „Wir zeigten, dass mit uns zu rechnen ist!“

Samstag ist der Tag der Qualifikationsrunde mit dem Kellerduell zwischen Schusslicht Altach und den GAK. WSG Tirol könnte mit einem Sieg bei Austria Klagenfurt den Klassenerhalt sichern, wenn der GAK in Vorarlberg punktet. LASK gegen Hartberg wird die „Generalprobe“ für das Play-off-Semifinale um einen Europacupplatz. Wenn die Linzer gewinnen, wäre das der achte Sieg hintereinander und ein Vereinsrekord. Die organisierte Fanszene wird aus Protest gegen CEO Siegmund Gruber allerdings alle Heimspiele bis zum Saisonende boykottieren,

Foto: Gepa/Admiral.

3

Meist gelesen

Nach oben