Vor 15 Jahren wurde fünf Runden vor Schluss am Ostersonntag der Titelkampf in der Bundesliga praktisch entschieden. Durch das unfassbare 0:7-Heimdebakel von Red Bull Salzburg gegen Rapid zugunsten von Grün-Weiß. Jetzt kann acht Runden vor Schluss am Ostersonntag nur eine Vorentscheidung fallen, ob das Duell zwischen Meister Salzburg und Vizemeister Sturm Graz so spannend bleibt. Der Tabellenführer hat gegen die Wiener Austria daheim sicher die „angenehmere“Aufgabe als Sturm im Linzer Stadion beim LASK, der ganz auf Revanche für das unglückliche 0:1drei Tage zuvor im Semifinale des Uniqa-Cups eingestellt ist, alles reinhauen wird,wie Traienr Didi Kühbauer ankündigte. Salzburg hat die letzten acht Duelle gegen Austria gewonnen, blieb in den letzten 37 Heimspielen unbesiegt. Warum sollte sich daran etwas ändern? Austrias Herz und Leidenschaft in allen Ehren, aber das wird gegen die Salzburger Power nicht reichen. Das weiß auch Salzburgs Trainer Matthias Jaissle, aber natürlich muss er behaupten, dass nur mit einer Topleistung drei Punkte zu holen sein werden, weil die Austria unter seinem Kollegen Michael Wimmer gegen den Ball sehr mutig unterwegs ist. Sollte Lucas Gourna-Douath wirklich ausfallen, könnte das eine Chance für den 18 jährigen Dijon Kameri bedeuten.
Im Umfeld von Sturm wächst die Euphorie weiter. Immer mehr träumen vom Double. Vom ersten seit 1999 unter Ivica Osim, das auch das einzige blieb. Dazu müssten Emanuel Emegha und Tomi Horvat (Bild oben) die Jubelzeiten prolongieren, die Grazer auch in Linz den LASK bezwingen. Sollte der Rückstand auf Salzburg Sonntag allerdings größer werden, wird´s schwer. Die Grazer müssen nicht nur wie im Cup den Schweizer Abwehrchef Gregory Wüthrich ersetzen, was dem Duo David Affengruber und Alexander Borkovic bisher gut gelang, sondern mit dem gesperrten Ion Gorenc-Stankovic auch einen Routinier, der defensiv für Stabilität sorgte. Der Ersatz für den slowenischen Teamspieler könnte mit Ivan Ljubic ausgerechnet der Spieler sein, der im Sommer von Sturm zum LASK wechseln wird. Sturm ist auswärts in elf Spielen ungeschlagen. Auf diese Stärke dank Kompaktheit setz Trainer Christian Ilzer: „Wir werden bereit sein!“ Das kündigte auch Kollege Kühbauer an: „Wir können die Niederlage sicher wegstecken, das wird keine große Kopfsache sein. Weil wir in Graz nicht die schlechtere Mannschaft waren!“
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