Fußball

Wenn Marco Grüll weg will, lässt ihn Rapid sicher gehen

Anders als am Ostersonntag 2008 ist für Rapid diesmal nicht der Sprung auf Platz eins möglich, sondern nur auf Rang vier. Wenn es nicht erneut eine Heimpleite gegen Austria Klagenfurt und Rapids letzten Meistermacher, Peter Pacult gibt, wie vor sechs Monaten, im ersten Heimspiel nach der Ablöse von Ferdinand Feldhofer durch Zoran Barisic. Damals sorgte Markus Pink per Kopf für Klagenfurts Sieg in Hütteldorf. Zumindest das kann diesmal nicht passieren, weil Pink nach China wechselte. Sein Nachfolger hat eine grün-weiße Vergangenheit: Nicolas Binder, im Winter auf eigenen Wunsch nach Kärnten übersiedelt, weil er dort bessere sportliche Perspektiven sah. Bei Rapid pendelte er zwischen zweiter Mannschaft und Ersatzbank bei der ersten. Bei Klagenfurt kam der 21jährige schon auf vier Einsätze in der Bundesliga, beim überraschenden 2:1-Auswärtssieg gegen Sturm in der Startelf. „Ein guter Junge“, lobte Barisic Binder, „der weiß, wo das Tor steht!“ Es würde aber sehr weh tun, sollte er dies am Ostersonntag beweisen.

Auch bei Rapid wird über einen Wechsel geredet. Von Marco Grüll, der 2021 ablösefrei von Ried kam, bis 2024 unter Vertrag steht. Laut „Salzburger Nachrichten“ ließ ihn Los Angeles Galaxay aus der Major League Soccer schon länger beobachten, unter anderem auch Mittwoch im Cupsemifinale gegen Ried, in dem Grüll das erste Tor von Kapitän Guido Burgstaller vorbereitete. Rapid verlor vergangene Saison Ercan Kara an Orlando und Taxiarchis Fountas an DC United. Wird Grüll der dritte innerhalb eines Jahr, der über den großen Teich wechselt, wo ihn ein wesentlich lukrativerer Vertrag als in Hütteldorf erwarten würde. Wenn der 24 jährige weg will, wird ihn Rapid nicht aufhalten. Weil es dann wie bei Kara eine siebenstellige Ablöse geben wird. Los Angeles Galaxy hat Handlungsbedarf: Nach vier Runde kein Sieg, klar im Schatten des Stadtrivalen FC Los Angeles, der letzte Saison Meister wurde, im Play-off-Viertelfinale Galaxy eliminierte. Beim Grüll-Interessenten spielt Jonathan Klinsmann, der Sohn von Südkoreas Teamchef im Tor und ein Stürmer, der auch in Österreichs Bundesliga zu sehen war: Der Serbe Dejan Joveljic, 2020/21 als Frankfurt-Leihgabe beim Wolfsberger AC.

Am Ostersonntag wird Grüll sicher beginnen. Rapid erzielte diese Saison gegen Klagenfurt noch kein Tor aus dem Spiel heraus. Der Treffer zum 1.0 im Wörthersee-Stadion fiel letzten August durch einen von Burgstaller verwandelten Elfmeter. Barisic hofft, dass sich seien Truppe nach dem Aufstieg ins Cupfinale etwas lockerer präsentieren wird als letzten Mittwoch. An Oliver Strunz in zentraler Offensivrolle hinter Burgstaller will er festhalten: „Ich war zufrieden, weil er Bälle nicht verschenkte, sondern halten konnte.“ Was ja nicht auf viele zutraf. Trotzdem tauschte Barisic Strunz aus. Auch für seinen Nachfolger, den Ex-Klagenfurter Patrick Greil, gab es Lob: „Er sorgte für spielerische Linie, von ihm kam der Pass zum zweiten Tor!“ Daher könnte es passieren, dass Barisic es mit Greil und Strunz probiert.  Das dürfte nicht die einzige Umstellung bleiben.

 

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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