Fußball

Nach zweitschnellstem Tor in der Bundesliga ist Tirol wieder „sorgenfrei“

Als Manfred Schmid noch Austria-Trainer war, blieb er gegen WSG Tirol in vier Partien ungeschlagen, auch wenn er nur eine gewann, kassierte dabei nie mehr als ein Gegentor. Mit Wolfsberg war Freitag Abend in der Qualifikationsrunde der Bundesliga aber alles anders. Da lag Schmid mit seiner Mannschaft am Innbrucker Tivoli schon nach 12 Sekunden zurück, nach 19 Minuten stand es 0:2, nach 23 Minuten 0:3. Am Ende siegten die Tiroler ganz klar mit 4:0 (3:0), beendeten ihre Negativserie nach sechs sieglosen Runden und zuletzt vier Niederlagen hintereinander. Damit können Sportchef Stefan Köck und Langzeittrainer Thoams Silberberger wieder sorgenbefreit in die Zukunft blicken. Mit dem Abstieg wird WSG Tirol, wenn alles halbwegs normal läuft, nichts mehr zu tun haben. Logisch, dass Silberberger mächtig stolz auf den Auftritt seiner Mannschaft war, zugleich aber feststellte: „Ausruhen gibt es deshalb nicht!“

Der Fühungstreffer nach 12 Sekunden bedeutete das zweitschnellste Tor der Bundesligageschichte. Nur der tschechische Salzburg-Legionär Patrik Jezek traf 16 Jahre zuvor gegen Altach noch schneller als Freitag Thomas Sabitzer, nämlich nach zehn Sekunden. Das schnelle Sabitzer-Tor kündige den völlig desolaten Auftritt der Kärntner an, die zuvor zwei Spiele in Folgen ungeschlagen und dabei ohne Gegentor blieben. So häufig wie in den ersten 21 Runden zusammen. Aber der Slapstick-Start sagte schon alles: Der deutsche Tormann Hendrik Boemann wollte zu Adis Jasic passen. Das gelang ihm wirklich nicht gut. Als Zugabe wollte Boemanns Landsmann Tim Oermann den Ball im Strafraum stoppen, was in einer idealen Vorlage für Sabitzer endete. Die LASK-Leihgabe traf genau ins lange Eck, drehte zum befreienden Jubel ab (Bild). Auch in der Folge wirkte Wolfsberg wie ein heißer Abstiegskandidat: Das 2:0 fiel nach einem Eckball von Lukas Sulzbacher durch Innenverteidiger Felix Bacher per Kopf. Sein erster Treffer in der Bundesliga. Danach kam auch Mittelfeldspieler Julius Ertlthaler erstmals nach langer Zeit wieder zu Torehren: Er verwertete einen Pass von Tim Prica mit links. Praktisch unbedrängt. Zuvor hatte er in 121 Bundesligaspielen für Mattersburg, Hartberg und Tirol ganze vier Tore erzielt. Wolfsberg war schon vor dem Anpfiff die Mannschaft, gegen die WSG Tirol die meisten Tore in der Bundesliga gelangen. Bisher25, dank der Kärntner Geschenke sind es nunmehr 29. Den Schlusspunkt setzte Abwehrchef Raffael Behounek. Schmid fand so manches unerklärlich. Das Verhalten beim 12 Sekunden-Tor und nach dem zweiten Treffer der Tiroler: „Die Jungs wurden passiv, haben sich versteckt. Das müssen wir besprechen!“

Samstag kämpft Austria Lustenau im ausverkaufte Reichshof-Stadion um den dritten Sieg im dritten Vorarlberg-Derby dieser Saison. Nur gegen Altach ist Lustenau in der Bundesliga ohne Punkteverlust. Es wäre der vierte Sieg in Folge der Lustenauer. Schon drei hintereinander (1:0in Hartberg, 4:2 gegen Austria Klagenfurt, 1:0 in Wolfsberg) waren ihnen erstmals gelungen. Im Innviertel gibt es zwischen Ried und Hartberg das Duell gegen die rote Laterne. Ried gelang in den letzten fünf Heimspielen kein Sieg, gewann zuletzt daheim am15. Oktober gegen Rapid (1:0).  Hartberg gewann die bisherigen zwei Saisonduelle ohne Gegentreffer.

Foto: Gepa/Admiral.

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