Fußball

Rapid gegen Sturm wird das erste ausverkaufte Cupfinale seit 21 Jahren!

Jeder will Rapid-Sturm als Finale sehen! Das sagte LASK-Trainer Didi Kühbauer im ersten Ärger über das unglückliche 0:1 im Semifinale gegen Sturm. Auch wenn er dies aus Ärger über den Tiroler Schiedsrichter Walter Altmann sagte, so hat Kühbauer auch recht: Denn erstmals treffen die Vereine mit dem größten Fan-Potenzial im Endspiel des Uniqa-Cups aufeinander. Und daher wird es am 30. April im Klagenfurter Wörthersee-Stadion das erste ausverkaufte Finale seit 21 Jahren geben, seit dem Grazer Derby zwischen dem GAK und Sturm 2002. 15.400 Zuschauern waren damals ins Liebenau-Stadion gekommen. In der prickelnden Atmosphäre führte der GAK mit dem holländischen Trainer Thijs Libregts gegen die Mannschaft von Ivica Osim bereits nach 35 Minuten 3:0, zwei Tore von Ivica Vastic im Finish kamen für Sturm zu spät. Der GAK gewann 3:2, war umjubelter Cupsieger.

Das erste von bisher zehn Cupendspielen in Klagenfurt, von denen zwei wegen der Pandemie vor leeren Tribünen über die Bühne gehen mussten, war das am besten besuchte: 28 000 sahen 2010 das 1:0 von Sturm Graz gegen Wr.Neustadt. Der Außenseiter aus Niederösterreich konnte damals seinen Fansektor nicht füllen. Als Sturm 2018 durch ein 1:0 gegen Red Bull Salzburg zum bisher letzten Mal Cupsieger wurde, sahen dies 27 100 Fans. Zu Rapids Finalniederlagen gegen die Salzburger Bullen waren 2017 20.200 Besucher gekommen, zwei Jahre später 24.200. Vor einem Jahr wollten nur 7800 das Endspiel zwischen Salzburg und Ried (3:0) sehen.

Die Paarung Rapid -Sturm führte prompt zu Ideen, man könnt das Endspiel ins Wiener Happel-Stadion verlegen, weil man auch das füllen konnte. Wie 1996, als es in der letzten Runde der Meisterschaft zwischen Grün-Weiß und den Blackies um den Mistertitel gegangen war, Rapid damals vor 48.500 Zuschauern 2:0 gewonnen hatte.  Die letzten Cupendspiele im Wiener Prater waren hingegen nicht der große Renner: 16.500 2013 bei sensationellem 0:1 der bereits als Meister feststehenden Wiener Austria gegen den damaligen Regionalligaklub Pasching, ein Jahr davor 16.000 bei Red Bull Salzburgs 3:0 gegen Ried, 2011 14.500 bei Rieds 2:0 über Austria Lustenau. Außerdem gibt es für diese Saison noch den Vertrag zwischen ÖFB und der Kärntner Landeshauptstadt über das Wörthersee-Stadion als Austragungsort des Finales. Den kann man nicht brechen.

Deswegen braucht man gar nicht über die Idee, das Finale wegen der attraktiven Paarung in zwei Spielen auszutragen und damit doppelt so hohe Einnahmen zu erzielen, nachzudenken. Diesen Modus gab es von 1972 bis 1984, nur einmal brachte das ein ausverkauftes zweites Finalspiel. Das war 1984 mit 20.500 Zuschauern im Hütteldorfer Hanappi-Stadion, als Rapid mit Hans Krankl nach einem 1:3 bei der Austria 2:0 gewann und dank des Auswärtstors von Zlatko Kranjcar Cupsieger wurde. Als es in den darauf folgenden zwei Jahren das Wiener Derby als Cupfinale im Hanappi-Stadion gab, kamen weniger Zuschauer, nämlich 15.000 und 16.500. Daher wurde der Modus mit zwei Finalspielen“revitalisiert. Das ergab Cupsiege für Rapid, sensationell für den Kremser SC (gegen Ernst Happels FC Tirol) und ein Jahr später für die Tiroler. Seit dem WM-Jahr 1990 gibt es nur noch ein Endspiel.

Rapids letzten Cupsieg 1995 sahen im Happel-Stadion nur 15.000 Zuschauer. Zoran Barisic bietet sich am 30. April in Klagenfurt die Chance, Klubgeschichte zu schreiben. Als Erster, der mit Rapid sowohl als Spieler (1995) als auch als Trainer Cupsieger wurde. Er sieht Außenseiterchancen. Obwohl ihn Donnerstag vor dem TV-Schirm das Niveau bei Sturms Sieg gegen den LASK beeindruckte, obwohl Rapid in dieser Saison alle drei Duelle gegen Sturm verlor: „Die letzten zwei Niederlagen gab es in Graz. In Klagenfurt wird das ein ganz anderes Spiel!°“ Wirklich? Nicht wirklich einverstanden waren sowohl er als auch sein Kollege Christian Ilzer, dass die Bundesliga die für den Cupfinaltag vorgesehenen Bundesligapartien gegen Red Bull Salzburg und die Wiener Austria um vier Tage vorverlegte. Eine Woche Vorbereitung auf das Finale hätten sie lieber gehabt. Durchaus nachvollziehbar. Denn der Mittwoch nach dem Cupendspiel wäre auch frei gewesen.

Foto: ÖFB.

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