Fußball

Sturm brauchte das Glück des Tüchtigen für das Traumfinale

Sturm Graz gegen Rapid heißt am 30. April das Finale des Uniqa-Cups in Klagenfurt. Das ein ausverkauftes Wörthersee-Stadion mit 30.000 Zuschauern garantiert, auch eine Mega-Herausforderung in Sachen Organisation bedeutet. Schon alleine durch die Anreise der Fans aus Graz und Wien in die Kärntner Landeshauptstadt. Sturm brauchte allerdings das Glück des Tüchtigen, um Donnerstag im Semifinale den LASK 1:0 (0:0) zu bezwingen. Denn schon nach sechs Minuten hätte der LASK 2:0  führen können. Aber Keita Nakamura und Ibrahim Mustapha trafen nur die Stange. So entschied ein Tausengulden-Schuss des 24 jährigen Slowenen Tomi Horvath nach 68 Minuten das Spiel. Zum Glück für den LASK gehörte auch, dass drei Minuten später die Grätsche von Sturms Verteidiger David Schnegg gegen Usor Moses nur mit der gelben Karte ahndete. Über die rote hätte sich Sturm nicht beschweren können. LASK-Trainer Didi Kühbauer sagte dem Tiroler Schiedsrichter Walter Altmann nach Schlusspfiff prompt die Meinung.

Vom Niveau her stand das Match in der ausverkauften Merkur-Arena einiges über dem von Rapid gegen Ried 24 Stunden davor. Sturm geht nicht nur wegen der bisherigen drei Saisonsiege gegen Rapid als klarer Favorit ins Finale. Der LASK konnte Sturm auch eindeutig mehr zusetzen als Rapid am letzten Sonntag bei der 1:3-Niederlage in Graz. So wie vier Tage zuvor begann das Spiel mit einer halbstündigen Verspätung. Wieder wegen eines medizinischen Notfalls. Sonntag bei einem Angestellten eines Stadion-Kiosks, Donnerstag bei einem weiblichen Sturm-Fan auf der Tribüne. Beide konnten versorgt und ins Krankenhaus gebracht werden.

Sturms Trainer Christian Ilzer fand, dass seine Mannschaft nach einem „richtigen Spektakel“ vor der Pause um das eine Tor besser war. Wirklich? Der LASK kam noch zu einer großen Ausgleichschance, die Robert Zulj nach Vorarbeit von Joker Florian Flecker vergab. Den Goldtorschützen Horvat holte Sturms Sportchef Andreas Schicker letzten Sommer für die „kulante“ Ablöse von 550.000 Euro vom slowenischen Klub Mura nach Graz. Das vierte Tor von Horvat in seinem 35. Pflichtspiel für Sturm war sicher sein wichtigstes. Mitentscheidend dafür war vielleicht auch der Eintausch von Otar Kiteishvili acht Minuten zuvor. Dadurch wechselte Horvat die Position im Mittelfeld von halblinks auf halbrechts. Von dort zirkelte er den Ball mit links aus 18 Metern unhaltbar für Alexander Schlager ins lange Eck, Branko Jovicic attackierte Horvat zu spät. Daher spielte es keine Rolle, dass Sturms Torjäger Emanuel Emegha diesmal seine Chancen nicht nützte (Bild). „Tausenguldenschüsse sind gegen uns leider derzeit in Mode“, klagte Kühbauer und dachte an die von Matthias Braunöder und Reinhold Ranftl letztem Sonntag zur 2:0-Führung der Austria gegen die Linzer. Den Rückstand konnte der LASK noch aufholen, den gegen Sturm nicht mehr.

Sturm hat an Klagenfurt deutlich bessere Erinnerungen als Rapid. War dort bereits zweimal Cupsieger. 2018 durch ein 1:0 nach Verlängerung gegen Red Bull Salzburg, als Stefan Hierländer nach 112 Minuten das entscheidende Tor erzielte. Sieben Jahre zuvor gegen Wr. Neustadt, ebenfalls mit 1:0. Schon nach regulärer Spielzeit. Unter den 28.000 Zuschauern waren mehr als 20.000 Sturm-Fans. Rapids Kapitän Guido Burgstaller spielte damals bei Wr. Neustadt, saß aber verletzt auf der Tribüne. Rapid bezog hingegen im Wörthersee-Stadion bisher nur Finalniederlagen. 2017 und 2019 jeweils gegen Salzburg.

 

 

Foto: Gepa/Admiral.

3

Meist gelesen

Nach oben