Mit nur vier Punkten aus den ersten drei Spielen, vor allem der 0:1-Niederlage in Slowenien beim direkten Konkurrenten Slowenien, verlief der Start in die EM-Qualifikation für Österreichs Unter 21-Team alles andere als gut oder wunschgemäß. Jetzt kann nur etwas helfen, was unrealistisch ist: Am Freitagabend in Ried gegen den haushohen Favorit Frankreich zu punkten. ORF Sport + überträgt direkt. Frankreich gewann in Slowenien, wo Österreich verlor, 4:0, in Bosnien 2:1 und deklassierte zuletzt Zypern in Grenoble 9:0. Teamchef Werner Gregoritsch und Abwehrchef Leopold Querfeld (Bild oben) sprechen von einem Super-Gradmesser, gegen den alles passen muss, man nicht in Ehrfurcht erstarren darf, positiv ins Spiel des Jahres gehen muss. Das ist aber leichter gesagt als getan. Das Motto: Ihr habt keine Chance, also nützt sie!
Man muss sich nur die Marktwertliste anschauen, einen Blick auf die Stürmer. Von den fünf österreichischen ist nur Christoph Lang bei Hartberg ein Stammspieler. Das kann man von Muharem Huskovic nach seinen Verletzungen und Romeo Vucic bei der Wiener Austria nicht behaupten, auch nicht von Elias Havel beim LASK und Bernhard Zimmermann bei Wolfsberg ebenfalls nicht. Die fünf haben zusammen einen Marktwert von 3,1 Millionen Euro. Bei Frankreich alleine Matthys Tel einen von 50 Millionen, obwohl er bei Bayern München nur als sehr gefährlicher Joker zum Zug kommt. Elye Wahi von Vizemeister Lens, im Sommer um 30 Millionen von Montpellier erworben, steigert seinen Marktwert bereits auf 40 Millionen. Warren Zaire-Emery, Mittelfeldhoffnung bei Paris St.Germain, ist wie Tel schon 50 Millionen wert, Stürmer Bradley Barcola, ein Joker bei Frankreichs Meister, 35 Millionen. Zum Kader von Promi-Teamchef Thierry Henry, dem ehemaligen Welt-und Europameister, Torjäger von Arsenal, gehört auch Lucas Gourna-Douath von Österreichs Meister Red bull Salzburg. Er wird aber zu Beginn nur auf der Bank sitzen. Millionen-Marktwerte in Österreichs U 21? Den höchsten hat Yusuf Demir (fünf Millionen), ansonst sind nur Querfeld und der von seiner Austria-Rolle etwas verunsicherte Matthias Braunöder mit je zwei Millionen und etwas überraschend Zimmermann (eine Million) siebenstellig.
Was gerade bei Frankreichs Offensivpower nicht günstig ist: Trotz der „Maschine“ Querfeld gibt es Abwehrprobleme. Samson Baidoo, die richtige und beste Ergänzung zum Rapidler, aber der wäre ohne Verletzung im Teamkader gewesen. Bei Pascal Estrada gibt es ein großes Problem: Er bestritt in dieser Saison bei Olimpija Laibach nur ein Spiel. Der Grund: Er hat den im Sommer auslaufenden Vertrag nicht verlängert. Also wird es wohl eine „Vorarlberger Lösung“ geben. Entweder mit dem Steirer Paul Koller von Altach, der bei Sloweniens Tor nicht gut aussah, oder Leo Mätzler von Austria Lustenau. Offensive Nadelstiche? Am besten in Form war zuletzt Thierno Ballo bei Wolfsberg.
Foto: ÖFB/Patrick Vranovsky.