Fußball

Superior im Kempinski dazu: Kollers Team zieht ins Palais Hansen

Als  vor sechs Jahren Marcel Kollers Ära als Österreichs Teamchef begann, hatte das Avita-Hotel in Bad Tatzmannsdorf als Stammquartier vor den Heimspielen in Wien ausgedient. Obwohl das Burgenland als Sponsor das Team nunmehr zwei Jahrzehnte lang, seit 1997,  unterstützt. Zu mehr als der Erfüllung  der vertraglichen Verpflichtungen, nämlich sich pro Jahr auf ein Spiel im Burgenland vorzubereiten, reichte es bei der Nationalmanschaft seither  nicht. Da bekam das Avance-Hotel in Stegersbach, da Teamquartier  bei der Heim-Euro 2008, den Zuschlag. Vor Partien im Happel-Stadion zog das Team unter Koller  immer in der Wiener Innenstadt ins Steigenberger Hotel Herrenhof gegenüber dem Innenministerium in der Herrengasse ein, wo Zimmer für Normalsterbliche ab 196 Euro pro Nacht zu bekommen sind. Jetzt gehört,wie man hört,dieses Kapitel in der Fünfsternekategorie, der Vergangenheit an. Wird ein neues, ebenfalls im ersten Bezirk eröffnet. Am Schottenring. Zu den bisher fünf Sternen kommt noch die Kategorie superior dazu.

Vor der WM-Qualifikation gegen Moldawien wohnt und nächtigt  Kollers Team erstmals im Kempinski im denkmalgeschützten Palais Hansen unweit der Wiener Börse. Erbaut von Teophil Hansen zur Wiener Weltausstellung 1873, aber nur zwei Jahre als Hotel genützt. Danach als Polizeidirektion, Amtsgebäude etc., bis es  2013, also 140 Jahre nach der Eröffnung, wieder zum Hotel wurde. Glanzvolle Eröffnung vor 700 Personen. Auf sieben Ebenen 152 Superior Zimmer, Penthouse Apartments, Suiten mit Namen Junior und Hansen. Dazu ein osmainischer Spa mit Fitnesszentrum. Die Zigarren-Lounge wird Koller sicher zur Tabuzone erklären. Das günstigste Zimmer kostet 312 Euro. Aber wie man hört, trug ein extrem günstiges  Dumpingspreisangebot mit zur Steigerung von Fünfsterne auf Fünfsterne superior, zum Wechsel von den Herrengasse auf den Schottenring, bei. Womit das Hotel zu Leerzeiten, die man auf Grund der  bisherigen Erfahrungen einkalkulieren muss,  immerhin fast ein gesamtes Stockwerk belegt hat. Was auch zeigt: Trotz Euro-Enttäuschung in Frankreich, bisher nicht überzeugenden Spielen in der WM-Qualifikaton ist das Image noch immer so gut, dass man das  Team gerne in seinem Haus beherbergen will, weil man sich damit eine gute Werbung verspricht.

Sportchef Willi Ruttensteiner, Marcel Koller und  Sportwissenschaftler Gerhard Zallinger haben das neue Quartier bereits  besichtigt, alle Notwendigkeiten für das Team im Detail  mit dem Hotelmanagement abgeklärt. Damit sind Alaba, Arnautovic & Co auf den Spuren von absoluten Topstars wie Barcelonas Neymar oder  Chelseas David Luiz: Die schliefen mit Brasiliens Team im November 2015 vor dem 2:1-Sieg im Kempinski. Das muss verpflichten. Der Sager „hoffentlich spielen sie so, wie sie wohnen“, gilt mehr denn je.

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