Fußball

Tiroler Schock für Knaller: Schöpf wieder gegen Alaba

Kein guter Mittwoch für Österreicher im Tor von Zweitligisten, Marco Knaller und Samuel Sahin-Radlinger, im Achtelfinale des deutschen Pokals: Ausgerechnet sein Landsmann Alessandro Schöpf beendete im Schalke-Dress Marco Knallers Torsperre bei Sandhausen nach  676 Minuten, mehr als sechseinhalb Stunden. Schalke kam in den acht Minuten vor der Pause zu drei Treffern, stieg problemlos mit 4:1 (3:0) auf. Obwohl Knaller zunächst im Kärntner Duell ein unüberwindbares Hindernis  für Guido Burgstaller zu sein schien. Burgstaller war der Spieler, der noch zu seinen Nürnberg-Zeiten als Letzter  Knaller am 3. Dezember bezwungen hatte. Bei Schalke scheiterte er zunächst mit einem guten Schuss, dann  mit einem  Kopfball,  wobei jeweils der herausragende Schöpf die Vorarbeit leistete, an Knallers Reaktionen. Der Sky-Kommentator bejubelte ihn schon als überragenden Klassetormann, ehe das Verhängnis kam. Ohne Knallers Schuld. An Schalkes Führung nach 38 Minuten  war Burgstaller mit einem Kopfball beteiligt, der Tiroler Schöpf beendete dann Knallers Torsperre. Bei seinem Nachschuss aus neun Metern hatte Knaller noch den Oberarm dran. Schöpf blieb auch weiterhin der Tiroler Schreck für Knaller: Nach seinen Eckbällen fielen Schalkes 3:0 durch Naldo und das 4:1 durch den Ukrainer Konoplyanka.

An Sahin-Radlinger lag es nicht, dass Hannover gegen den Dritten der Bundesliga,  Eintracht Frankfurt, die 1:0-Führung durch seinen Landsmann Martin Harnik, ein Spezialist für Tore im Pokal (sein 16. in 22 Spielen für Werder Bremen, VfB Stuttgart und Hannover), nicht halten konnte.  Schwere  Abwehrfehler machten Frankfurts Aufstieg möglich. Und weil Hannover in der Nachspielzeit durch Sane einen Elfmeter nicht verwerten konnte.  Finnlands Teamgoalie Hradecky, dem Trainer Niko Kovac auch im Pokal den Vorzug vor Heinz Lindner gab,  hielt. Somit stehen fünf  Österreicher unter den letzten acht: David Alaba mit Bayern, Burgstaller und Schöpf mit Schalke, der rekonvaleszente Michael Gregoritsch mit dem Hamburger SV, Reservist Lindner mit Frankfurt und der Ex-Mattersburger  Manuel Prietl mit Arminia Bielefeld. Aber der ist nach einer Schulterverletzung bis Ende März außer Gefecht. Das  Viertelfinale ist bereits Ende Februar.

Michael Liendl ist bereits der siebente Österreicher in dieser Saison, der im Pokal  beim Drittligist Sportfreunde Lotte rausflog. Nach den Bremern Zlatko Junuzovic, Florian Kainz und Florian Grillitsch, dem Leverkusen-Trio Aleksandar Dragovic, Julian Baumgartlinger und Rambo Özcan erwischte es in Nordrhein-Westfalen, beim Autobahnkreuz Lotte-Osnabrück, auch den steirischen „Alpen-Maradona“ mit Zweitligist 1860 München – 0:2 im Schneetreiben auf schwerem Terrain. Damit stehen die Sportfreunde unter den letzten Acht: Von solchen Überraschungen lebt der Pokal. Im Viertelfinale empfängt Sportfreunde Lotte Borussia Dortmund, gibt es auch wieder ein Österreicher-Duell: Alaba empfängt Knaller-Schreck Schöpf und Burgstaller, Bayern wieder gegen Schalke. Letzten Samstag gab es in der Allianz-Arena ein überraschendes 1:1. Also offenbar keine gmahte Wies´n für Titelverteidiger Alaba. Der Hamburger SV hat gegen Gladbach Heimvorteil. Ebenso Frankfurt gegen Bielefeld.

In England schaffte der in Abstiegsgefahr gefallene Meister Leicester mit der zweiten Garnitur, also auch ohne Ex-Teamkapitän Christian Fuchs, der auf der Bank sass, im Wiederholungsspiel gegen Zweitligist Derby County erst in der Verlängerung mit 3:1 den Sprung ins Achtelfinale des  FA-Cups. Das vorentscheidende 2:1 erzielte der in der 91. Minute eingewechselte Winterkauf Ndidi von Rapid-Bezwinger Genk. Der in die Kritik gekommene Meistertrainer Claudio Ranieri bekam vom thailändischen Besitzer Vichai Srivaddhanaprabha bereits zuvor eine Jobgarantie. Unter den letzten 16 im Cup ist mit Andi Weimann noch ein Österreicher: Der empfängt am 19. Februar nach der Sensation  beim FC Liverpool an der Anfield Road mit Zweitligist Wolverhampton Premier League-Tabellenführer  Chelsea. Leicester muss in den Südosten von London zum Traditionsklub Millwall, derzeit auf Platz neun der dritten Liga. Sozusagen die Sportfreunde Lotte von der Insel.

Foto: © FOTObyHOFER/CHRISTIAN HOFER .

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