Fußball

Trainer-Machtwort gegen Michael Gregoritsch

Wenn sich zwei um einen Elfmeter streiten, freut sich der Tormann. Die Erfahrung machte Michael Gregoritsch  beim überraschend schnellen Comeback nach seinem Bändereinriss im Sprunggelenk. Erstmals seit 28.Jänner stand er  wieder im Kader des Hamburger SV. Wurde  gegen Freiburg  zur zweiten Hälfte eingewechselt. Erzielte mit seinem vierten Saisontor  die 2:1-Führung gegen Freiburg, lief danach sofort in Richtung der sportmedizinischen Abteilung und bedankte sich. Aber am Ende hieß es nur 2:2. Weil die Hamburger drei Minuten vor Schluss einen Elfmeter vergaben. Nach einem Zank mit zwei Bällen:  Sowohl der gefoulte Routinier Aaron Hunt, der Schütze des 1:0, als auch Gregoritsch wollten schießen, hatten sich je einen Ball geschnappt und unter den Arm geklemmt, diskutierten am Elfmeterpunkt. Der  eingeteilte Elferschütze Bobby Wood fehlte verletzt. Es kam zu keiner schnellen Einigung, da rief  Trainer Markus Gisdol  am Spielfeldrand den japanischen Kapitän Sakai zu sich, teilte  ihm seine Entscheidung für Hunt mit. Sakai sprintete zum Elfmeterpunkt und informierte die  Streithähne über das Trainermachtwort. Hunt scheiterte dann mit dem ganz schwach geschossenen Penalty an Freiburgs Torhüter  Schwolow. Gisdol gab zu, das vielleicht am Schluss alles seine Schuld war, weil er die Elferschützen nicht bis zum fünften genau durchnummerierte. Woods Ausfall stand nämlich erst nach dem Aufwärmen fest.

Vor den TV-Kamera machte dann Gregoritsch versöhnliche Miene zu dem ärgerlichen Schlusspunkt: „Kein Vorwurf an Aaron Hunt, ich bin ein Stürmer, der immer Tore schießen will. Ich hatte ein gutes Gefühl, den nächsten lasse ich mir nicht nehmen.“ Wenn sich der Steirer da nur nicht täuscht. Denn von Mitspielern musste sich der 22jährige nachher belehren lassen:“Wenn man ein junger Spieler ist,muss man sich schon einmal unterordnen.“ Das passierte Gregoritsch nicht zum ersten Mal in dieser Saison. Sondern bereits auch vier Tage vor Weihnachten beim 2:1 gege Schalke: Auch da wollte er einen Elfmeter schießen, durfte aber nicht. Auch der  Penalty ging dann daneben, weil nicht er, sondern der Schweizer Abwehrspieler Djourou antrat. Den letzten Elfmeter in der Meisterschaft verwandelte Grgeoritsch übrigens nochzu Bochum-Zeiten in der zweiten Liga. Gegen Ingolstadt und Österreichs Teamkeepeer Rambo Özcan.

Hamburg ließ nach der irren Elfer-Diskussion zwei Punkte liegen, verpasste erstmals seit 2009 vier Pflichtspiele in Folge zu gewinnen. Somit sind im Abstiegskampf drei Klubs mit Österreichern nur  durch zwei Punkte getrennt: Hamburg ist Viertletzter. Einen Punkt zurück Werder Bremen mit Zlatko Junuzovic trotz erstem Sieg in diesem Jahr  am Relegationsplatz, wieder einen Punkt dahinter Ingolstadt mit Markus Suttner trotz Sensation in Frankfurt weiter Vorletzter.  Bremen gastiert nächsten Freitag beim Derby in Wolfsburg, der Hamburger SV einen Tag später in München bei Tabellenführer Bayern. Ingolstadt empfängt Mönchengladbach. Das Zittern wird prolongiert bleiben.

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