Fußball

Trainercomeback von Heimo Pfeifenberger bei Litauens Meister

Mit 53 Jahren fängt das Trainerleben neu an. Die Devise für Heimo Pfeifenberger nach 20 Monate schöpferischer Pause, Und erstmals in seiner Karriere übernimmt er einen amtierenden Meister, nämlich Süduva Marijampole aus Litauen, der im November mit 13 Puntken Vorsprung auf Schalgiris Wilna Meister wurde. Schon Freitag ist Dienstbeginn, dann geht es in Trainingslager nach Zypern. Da soll schon ein österreichischer Assistent, den der Salzburger noch sucht, dabei sein. Bei Süduva spielt mit Mihat Topcagic ein ehemaliger Schützling von Pfeifenberger bei Wolfsberg, zuvor mit Sandro Gotal auch ein Österreicher, der jetzt bei Hartberg ist. Zum letzten Kader gehörte auch Ex-Hartberg-Verteidiger Michael Blauensteiner, der bei den Young Violets der Austria einen Neubeginn startet. Im Tor von Süduva spielt der Kroate Ivan Kardum, der von 2012 bis 2014 bei Austria unter Vertrag gestanden war.

Als Spieler hatte Pfeifenberger überall Spuren hinterlassen. Egal ob bei Austria Salzburg, Rapid oder Werder Bremen, wo er zwei Saisonen lang gemeinsam mit Andi Herzog spielte.  Bei Rapid schrieb Pfeifenberger auch deshalb Geschichte, weil er der erste Spieler war, der  selbst den Vertrag kündigte und dennoch eine Abfertigung erstritt, Bei Austria Salzburg war er in der Erfolgsära von Boss Rudi Quehenberger und Trainer Otto Baric mit Meistertitel, UEFA-Cup-Finale und Champions League einer der Stützen und Publikumslieblinge. Mit Österreichs Team war er 1990 und 1998 bei der Weltmeisterschaft, 1998 bestritt er alle drei Partien gegen Kamerun, Chile und Italien. Das erste Match danach, das 2:2 gegen den regierenden Weltmeister Frankreich, war sein 40. und letztes Länderspiel.

In der Trainerkarriere war er zu Beginn Assistent seines Freunds Herzog, als der Österreichs U 21-Teamchef war. Mit Grödig stieg er in die zweit Liga auf.  In der Bundesliga stand zweimal nur der Kampf um den Klassenerhalt im Mittelpunkt. Sowohl in Wr.Neustadt, wo Pfeifenberger auf Peter Stöger gefolgt war, als er zur Austria übersiedelte. Zweimal gelang das souverän, im November 2014 war dann dieses Kapitel vorbei. Mit Nachfolger Helgi Kolvidsson, derzeit Teamchef in Liechtenstein, stieg Wr. Neustadt ab. Ein Jahr später begann für ein neues in Wolfsberg. Pfeifenberger übernahm die Kärntner von Didi Kühbauer am letzten Platz, führte sie noch auf Rang sechs, kam mit ihnen auch in der Saison darauf nicht in gröbere Abstiegsnöte Seit März 2018 hatte Pfeifenberger Pause, war in der „schöpferischen Pause“ auch gefragter Gast in TV-Studios (Bild oben bei Servus TV). Er überlegte schon, ein neues Kapitel als Sportdirektor zu eröffnen. Max Hagmayr erweckte ihn wieder aus seinem „Trainer-Dornröschenschlaf“, vermittelte den Job in Litauen: „Das ist ein durch und durch seriös geführter Klub!“  Bei dem Pfeifenberger, der vorerst bis Jahresende unterschrieb, neue Ziele hat: Meistertitel verteidigen, Qualifikaton zur Champions und Europa League. Im Sommer 2010 war Rapid auf Süduva getroffen, lag nach einem 2:0-Auswärtssieg im Hanappi-Stadion bis zur 84. Minute 1:2 zurück, gewann aber noch 4:2. Pfeifenberger hat jedenfalls seine Trainer-Akkus wieder aufgeladen, steckt voller Tatendrang.

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