Fußball

Trotz 558 Millionen-Minus erwartet Salzburg die nächste Gala

Die Fortsetzung der Salzburger Festspiele, die dritte Gala in der Champions League wie beim 6:2 gegen Genk und beim 3:4 gegen Titelverteidiger FC Liverpool an der Anfield Road in der zweiten Hälfte. So in etwa lauten die Erwartungen an Österreichs Meister für das Duelle gegen Napoli am Mittwoch Abend vor 29.520 Zuschauern. 62 Prozent der Kunden von tipp 3 wetteten auf den zweiten Sieg von Salzburg in der Königsklasse.  Alle wollen Bilder wie am 17.September  sehen: Erling Haaland bejubelt vor dem Fansektor ein Tor von ihm,  Salzburg fügt Tabellenführer Napoli die erste Niederlage zu, springt selbst auf Platz eins. Liverpool, gleichauf mit Salzburg, gastiert in Genk.

Wenn man will, findet man in der Statistik auch genug Gründe für den fast zu großen Optimismus. Napoli gewann von den letzten 16 Spielen im Europacup nur fünf und die alle daheim im Stadio Sao Paolo. Salzburg  hat in der Red Bull-Ära noch kein Heimspiel gegen eine italienische Mannschaft verloren. Weder gegen Napoli, noch gegen Lazio und Juventus. Ist überhaupt daheim bei den letzten 19 Spielen in Champions -und Europa League ungeschlagen. Da wird  man doch auch das 20. schaffen, noch dazu mit einem wie Haaland: In zwölf Pflichtspielen dieser Saison 18 Tore erzielt, vier Dreierpacks. Da kommt keiner der Napoli-Offensivkracher mit. Weder der Belgier Dries Mertens, noch der Pole Arakadius Milik, der Italiener Lorenzo Insigne der Spanier Jose Callejon. Salzburgs ungarischer Mittelfeldspieler Dominik Szoboszlai ist zudem der jüngste Torschütze in dieser Champions League, war bei seinem Tor gegen Genk erst 18 Jahre und 327 Tage alt. Und  man könnte auch den Schiedsrichter als Grund für Optimismus sehen: Denn der Franzose Clement Turpin pfiff schon eine Salzburger Gala auf internationaler ebene. Vor fünf Jahren das 3:0 in der Europa League bei Ajax Amsterdam.

Geld spielt zwar nicht Fußball, aber der Blick auf den Marktwert sorgt v doch für eine etwas realistischere Einschätzung der  Dinge. Da hat nämlich der FC Salzburg, wie der Meister im Europacup heißt, gegenüber Napoli ein Minus von nicht weniger als 558 Millionen Euro. Der Marktwert des Napoli-.Kaders macht 653 Millionen aus, der von Salzburg nur 95. Den von Salzburgs Shooting-Star aus Norwegen, Haaland, nämlich 12, übertreffen sowohl Insigne (65), Milik (40), Mertens (25) und Callejon (20). Ebenfalls der zuletzt am Knöchel verletzte Mexikaner Hirving Lozano (40). Favorit kann also Salzburg eigentlich nicht sein, wie es manche Fans in der Euphorie nach dem starken Saisonstart der neu formierten Mannschaft, die alle Erwartungen übertraf, von 15 Pflichtspielen nur drei nicht gewann, nur das in Liverpool verlor, sehen wollen.

Außer Diskussion steht, dass Napoli den viel erfahreneren Trainer hat: Carlo Ancelotti: Napoli ist bereit der siebente Klub, den der 60jährige in der Champions League betreut, die er mit zweimal Milan und Real Madrid dreimal gewonnen hat. Auf 89 Siege in 161 Spielen kam Ancelotti in der Champions League,  auf einen in zwei Partien der um 15 Jahre jüngere Amerikaner Jesse Marsch mit Salzburg. Nichts desto trotz ist er überzeugt: „Wir haben in unserer Gruppe eine Chance!“

Foto: Red Bull Salzburg.

Meist gelesen

Nach oben