Mit vier Siegen nach vier Runden Tabellenführer, das ist zwar nur eine Momentaufnahme. Aber eine, die eigentlich dafür sorgen müsste, dass bei einem Verein alles eitel Wonne ist. Beim SV Horn als Tabellenführer der zweien Liga bisher gemeinsam mit dem ungeschlagenen Aufsteiger Vienna die große Sensation, läuft es aber anders. Da sorgte der Höhenflug nicht für Ruhe und Aufbruchstimmung, sondern für Differenzen und Krach am laufenden Band. Von denen sowohl das Trainerteam mit seinem Chef Rolf Landerl als auch die Mannschaft zusehend genervt haben. Daher gab´s die Konsequenzen: Sportchef Andreas Zinkel, seit zwei Jahren im Amt, wurde beurlaubt. Obmann Rudolf Laudon und sein Stellvertreter, Simon Kronsteiner, zogen die Reißleine.
Den letzten Anstoß sollen Vorkommnisse rund um das letzte Heimspiel gegen Blau Weiß Linz gegeben haben. Als Zinkel seine Kompetenzen überschritt, bei der Aufstellung mitreden wollte. Das gab´s offenbar nicht zum ersten Mal. Das passierte bereits am Ende der Saison 2020/21. Daher quittierte der aus Salzburg gekommene Trainer Alexander Schriebl den Dienst, klagte dabei über zu wenig Einfluss bei der Zusammenstellung des Kaders. Da ließ sich Zinkel offenbar nichts dreinreden. Er engagierte Landerl (Bild oben), der zuvor beim Vfb Lübeck engagiert war. Doch der entwickelte im Laufe der Zeit sein Eigenleben. Stellte für diese Saison den Kader hauptsächlich nach seinen Vorstellungen zusammen. Vielleicht liegt´s daran, dass Horn bisher besser abschnitt als alle erwarteten: Punktemaximum in der zweiten Liga, dazu in die zweite Cuprunde aufgestiegen, in der Horn St. Pölten zum Niederösterreich-Derby empfangen wird.
Dennoch kam es quasi im Wochentakt zu Spannungen, die zu Konsequenzen führten. Ob und wie sie dich auswirkten, müssen die nächsten Wochen zeigen. Freitag hofft Horn daheim gegen den Floridsdorfer AC, den Zweiten der letzten Saison, auf die Fortsetzung der unerwarteten Siegesserie.
Foto: SV Horn.