Das Saisonende, die nahende Übertrittszeit, hat seine Auswirkungen. Zeigt sich in Vertragsverlängerungen, mit Trennungen und Gerüchten. Quer durch die ganze Liga. Donnerstag meldete die Austria Vollzug mit Marvin Martins, Freitag der LASK innerhabvon drei Stunden mit gleich drei Schlüsselspielern, Wolfsberg mit zwei. Radovan Vujanovic, der Sportchef der Linzer, verlängerte an einem Tag zunächst mit dem 29 jährigen Linksverteidiger Rene Renner um drei Jahre bis 2026. Um vier Jahre mit der „Zaubermaus“ im Mittelfeld, Sascha Horvath, der mit 26 gerade ins beste Alter kommt, sowie wie mit dem 31 jährigen Kreativspieler Robert Zulj. Für ihn bedeutet das sozusagen einen „Pensionsvertrag“. Wenn der endet, dürfte mit 35 seine Karriere vorbei sein.
Bei Wolfsberg gelang Präsident Dietmar Riegler sowie Manfred Schmid, Sportchef und Trainer in Personalunion, eine Überraschung, mit der nicht unbedingt zu rechnen war: Nämlich den 26 jährigen Abwehrchef Dominik Baumgartner (Bild) und seinen Berater Thomas Böhm von einem neuen Dreijahresvertrag zu überzeugen. Denn Baumgartner hatte auch Kontakte zu Sturm Graz und zum LASK. Wolfsberg kann den Abschluss als großen Erfolg betrachten. Überdies verlängerte Wolfsberg den bis 2024 laufenden Vertrag mit dem 31 jährigen Thorsten Röcher, der sich zuletzt als Joker bewährte, um ein Jahr. Auch Röcher gehört zu Böhms Schützlingen. Vielleicht war das ein „Entgegenkommen“ für den Baumgartner-Deal, eine Art Tauschgeschäft.
Bei Rapid verriet Sportchef Markus Katzer hingegen, welche Verträge nicht verlängert wurde. Mit drei Mittelfeldspielern: Wie erwartet mit Christoph Knasmüllner, auch mit Dejan Petrovic und Lionel Schuster. Beide bremste Verletzungspech entscheidend ein. Allerdings war Rapid mit Tormann Niklas Hedl, hinter dessen Einsatz am Sonntag gegen Sturm Graz wegen der Schulterverletzung ein Fragezeichen steht, Leopold Querfeld, Jonas Auer und Oliver Strunz sozusagen Vorreiter in Sachen Vertragsverlängerungen, Austria zog dann mit Manfred Fischer nach. Bei Rapid offen sind die Zukunft von Kevin Wimmer und Tormann Paul Gartler. Dazu wollte Katzer nichts verraten, ebenso auf welchen Positionen Rapid Verstärkungen sucht. Sturms Sportchef Andreas Schicker nannte Tormann, Rechtsverteidiger und zentrales Mittelfeld als Positionen, auf denen Handlungsbedarf besteht. Tormann, weil noch nicht geklärt ist, was mit Arthur Okonkwo geschieht, wie Arsenal mit dem 21 jährigen plant. So konkret wollte Katzer nicht werden. Aber dass Rapid eine Nummer zehn sucht, ist kein Geheimnis.
Gerüchte gibt´s auch um Meister Red Bull Salzburg. Der wird Sonntag kurz vor seinem 40. Geburtstag Tormann Alexander Walke nach 13 Jahren beim Klub mit zehn Meistertiteln und neun Cupsiegen verabschieden. Der Deutsche, von 2016 bis 2018 in der Liga zum Tormann der Saison gewählt, bleibt Salzburg als Tormannausbildner in der Akademie erhalten. Ein anderer Tormann mit Vornamen Alexander wird kommen: Alexander Schlager, der Sonntag für den LASK daheim gegen Austria sein letztes Heimspiel bestreitet. Ein neuer Konkurrent für Salzburgs Stammtorhüter Philipp Köhn? Um den Schweizer gibt´s Spekulationen, wonach der VfB Stuttgart sein Ziel sein könnte, wenn die Schwaben den Klassenerhalt schaffen. Stuttgart trennt sich auf jeden Fall von seinen Torhütern Fabian Bredlow und Florian Müller.
Gerüchte auch bei Austria Klagenfurt um einen neuen Geschäftsführer: Der Günther Gorenzel-Simonitsch soll auf Matthias Imhof folgen. Als Trainer Peter Pacult Freitag nach dem Training davon informiert wurde, war er überrascht. Gorenzel wurde als Assistent von Walter Schachner beim FC Kärnten, der Wiener Austria, beim GAK in der Erfolgszeit und bei 1860 München in der zweiten deutschen Liga, als dort Rapids nunmehriger Geschäftsführer Steffen Hofmann sechs Monate spielte, bekannt. Damit war das gemeinsame Kapitel beendet. Gorenzels weitere Stationen als Co-Trainer: Rubin Kazan in Russland, Kaiserslautern, Austria Klagenfurt (2012), Hoffenheim. Chef war er 2017 für einige Monate bei Blau Weiß Linz. Seit 1. Februar 2019 ist Gorenzel Geschäftsführer bei 1860München, derzeit als Achter der dritten Liga weit hinter den Erwartungen. Heuer war Gorenzel in vier Spielen, von denen 1860 keines gewann, Interimstrainer. Sein Vertrag bei den „Löwen“ läuft bis 2024. In München bezeichnen einige den Wechsel nach Klagenfurt als Flucht vor dem Chaos, das er selbst angerichtet hat.
Foto: WAC/Pessentheiner.