19 Legionäre und fünf Spieler von Österreichs Doublegewinner Red Bull Salzburg, zu denen als Neuling der 24jährige Abwehrspieler Albert Vallci (Bild oben mit einem jugendlichen Fan) gehört. Das ist der Kader von Teamchef Franco Foda für die wichtigen EM-Qualifikationsspiele gegen Slowenien am 7. Juni in Klagenfurt und drei Tage später gegen Nordmazedonien in Skopje. Nach dem verpatzten Start mit null Punkten gegen Polen und Israel hat das Nachbarsduell gegen Sloweniens Legionärstruppe für Foda bereits Finalcharakter: „Es sind noch acht Spiele, die Chance, unser großes Ziel, das Ticket zur Europameisterschaft zu schaffen, ist intakt.“ Sein Hauptaugenmerk heißt: Mehr Tempo und Dynamik als beim 2:4 in Haifa.
Danach hatte der verärgerte Foda einige Änderungen angekündigt. Zwei Monate danach ist davon aber nicht sehr viel übrig geblieben. Kein Thema waren wegen Verletzungen oder mangelnder Spielpraxis Sebastian Prödl, LASK-Kapitän Gernot Trauner, Max Wöber, Florian Grillitsch, der an einem Knochenödem in der Hüftgegend leidet, Kevin Stöger und Marc Janko. Tormann Richard Strebinger ersetzte Foda durch Pavao Pervan, der seit Wochen bei regelmäßig bei Wolfsburg zum Einsatz kam, gute Leistungen bot. Damit haben die Wiener Großklubs Rapid und Austria keinen Spieler im Kader. Eigentlich blamabel. Ansonst sind alle März-Verlierer wieder dabei, auch wenn sie bei ihren Klubs nicht zum Zuge kamen wie Peter Zulj bei Anderlecht und Stefan Ilsanker in Leipzig. Die Neuen gegenüber den letzten zwei Partien: Philipp Lienhart, der zuletzt wegen den Folgen einer Gehirnerschütterung nicht spielte, Vallci, der für Foda auf allen Abwehrpositionen einsetzbar ist sowie ein Trio das im März nicht einsatzfähig war: Louis Schaub, Guido Burgstaller und Michael Gregoritsch. Ebenfalls ein neues, aber altbekanntes Gesicht: Robert Almer. Damit ist es offiziell, dass der 35jährige Ex-Teamkeeper den Sportchefjob bei Mattersburg quittierte, weil ihn der Job als beim ÖFB, zu dem nicht nur das Nationalteam gehört, sondern auch die Beobachtung und Ausbildung der Top-Tormanntalente, mehr reizte. Almer ersetzt Pepi Schicklgruber, der zum U17-Team zurückkehrt.
Gleich 17 Mann stehen auf der Abrufliste. Darunter erneut Thomas Goiginger vom LASK. Eigentlich nicht nachvollziehbar, warum er trotz konstanter Leistungen beim Vizemeister nicht dabei ist, eine erste Chance erhält. Denn der 26jährige steht für Tempo und Dynamik, die Foda sehen will. Aber der Teamchef fand Goigingers Leistung im Spitzenspiel gegen Salzburg vor seinen Augen nicht als Empfehlung. Das Match war bereits am 7.April. Auch Lukas Hinterseer half sein starke Saison bei Bochum mit 18 Toren nicht. Er bleibt in der Stürmerhierarchie nur die Nummer fünf hinter Marko Arnautovic, Burgstaller, Gregoritsch und Karim Onisiwo. Arnautovic bekam wie alle anderen Legionäre, bei denen die Meisterschaft bereits vor eineinhalb Wochen oder noch länger beendet war, ein spezielles Trainingsprogramm.
Slowenien hat nur Legionäre im Kader, auch Ex-Rapid-Stürmer Robert Beric von St.Etienne. Herausragend sind andere: Jan Oblak, der Weltklassetormann vn Atletico Madrid, Josip Ilicic, der beste Offensivspieler von Italiens Sensationsteam Atalanta Bergamo, das als Dritter hinter Juventus und Napoli die Qualifikation für die Champions League schaffte und Benjamin Verbic, der Linksfuß von Dynamo Kiew.