Freitag in einer Woche startet die zweite Liga in die Rückrunde. In den letzten drei Monaten passierte doch einiges: Blau-Weiß Linz bekam ein halbes Jahr vor der Stadioneröffnung mit Christoph Peschek einen neuen Geschäftsführer mit Rapid-Vergangenheit, bei der Admira gab es sogar einen Präsidentenwechsel. Der erfolgreiche Wiener Unternehmer Christian Tschida folgte auch Philip Thonhauser, der eine neue Funktion erhielt: Vorstand für Profisport, Amateur- und Nachwuchsbetrieb. Bei der Bundesliga ist Thonhauser weiter Präsident. Das kann man durchaus als seltsam bezeichnen. Tschida möchte de Admira wieder in die Bundesliga zurückführen, wo sie sich mittelfristig unter den Top 8 platzieren soll. Diese Saison wird der Sprung in die oberste Spielklasse sicher nicht gelingen, das wird ein Duell zwischen Winterkönig St. Pölten und Blau Weiß Linz.
Vom Aufstieg wurde Mittwoch auf der Hohen Warte gesprochen, obwohl die Chefetage der Vienna schon im Herbst entschieden hatte, dass in dieser Saison sicher um keine Bundesliga-Lizenz angesucht wird. Zu einer Zeit, als der ambitionierte Aufsteiger zu den ersten drei gehörte. Rang sechs ist aber durchaus okay. Zum Jahreswechsel wechselte Ex-Teamkapitän Andreas Ivanschitz seine Funktion: Statt Nachwuchs-Manager Sportchef, Nachfolger des zu Rapid abgewanderten Markus Katzer und derzeit schon mit der Kaderplanung für die nächste Saison beschäftigt. Elf Verträge laufen im Sommer aus. Das Zeichen in Richtung Bundesliga: Der Vertrag mit Hautsponsor Uniqa konnte um drei Jahre bis 2026 verlängert worden, Österreichs ältester Fußballklub arbeitet weiter mit der ältesten Versicherung zusammen.
Die Partnerschaft, die 2017 begann, war bisher eine Erfolgsstory. Die Finanzen konsolidiert, Durchmarsch von der Wiener Unterliga zurück in den Profifußball, dabei den Werbewert gesteigert. Präsident Kurt Svoboda meinte als Uniqa-Vorstand in Anlehnung an die derzeitige Ski-WM: „Die Vienna ist auf Medaillenkurs!“ Uniqa ist unter anderem der Helmsponsor von Medaillengewinner Marco Schwarz. Das bereits im Vorjahr präsentierte Plan, bis 2026 die Vienna nachhaltig in die Bundesliga zu bringen, sich als innovativer und zukunftsorientierter Ausbildungsverein zu etablieren, die zweite Stufe beim Ausbau des Trainingszentrums in Angriff zu nehmen und vor allem die Hohe Warte bundesligareif zu machen, hat sich nicht geändert. Das sind Millionenprojekte, obwohl über konkrete Zahlen noch nicht gesprochen wurde. Die Hohe Warte braucht eine Rasenheizung, ein stärkeres Flutlicht, und eine „andere“ Naturtribüne. Die laut Svoboda Naturtribüne bleiben soll, obwohl ein Dach darüber kommt und auch betoniert werden muss. Rund 18 Monate wird die Bauzeit dauern. Eine Herausforderung, über die es Verhandlungen mit der Stadt Wien wegen der Finanzierung gibt. Das geplante Fassungsvermögen der renovierten Hohen Warte liegt bei rund 10.000 Zuschauern.
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