Fußball

Vienna feierte mit Kempes: „Es ist nicht schwer, in die Bundesliga zu kommen!“

Vier Tage lang,von Montag bis Donnerstag, feierte Österreichs  ältester Fußballklub, die Vienna, seinen 125. Geburtstag. Mit einem ihrer berühmtesten Spieler, mit Mario Kempes, dem argentinischen Helden beim WM-Titel 1978 im eigenen Land. Mich machte es etwas stolz, dass sich der Weltstar mehr als 30 Jahre nach seiner Vienna-Zeit sofort an mich erinnern konnte. Kempes machte es merkbar Spaß, wieder einmal für ein paar Tage in Wien zu sein. Egal ob beim Talk bei Viennas Sponsor Uniqa, der den Kempes-Auftritt finanzierte, gemeinsam mit Peter Stöger. Oder einen Tag später, als er im spanischen Kulturinstitut sein Buch „Matador“, das es in englischer und spanischer Version gibt, präsentierte. Mit ihm auf der Bühne ein Vorgänger von ihm als Vienna-Star: Hans Krankl. Wie sie auf spanisch über gemeinsame Berührungspunkte in ihrer aktiven Zeit parlierten bei den Spielen zwischen FC Valencia und Barcelona oder Jahre später bei Vienna-Sportclub auf der Hohen Warte oder in Dornbach, war ein Erlebnis. Oder zum Abschluss Donnerstag beim Geburtstags-Festakt in einem Festzelt auf der Hohen Warte. Da freute es ihn sichtlich mit Mitspielern aus  seiner Zeit  Vienna-Zeit wieder zusammenzutreffen. Egal ob Alfred Tatar, Peter Webora, Thomas Niederstrasser, Willi Bohusek oder Gerhard Steinkogler.

ÖFB-Präsident Leo Windtner, Generalsekretär Thomas Hollerer, Geschäftsführer Bernhard Neuhold und Ligavorstand Christian Ebenbauer waren ebenso wie Wiens Sportstadtrat Peter Hacker auf die Hohe Warte gekommen. Ebenso lebende Erinnerungen an besseren Vienna-Zeiten. Wie Hans Menasse aus der letzten Meistermannschaft 1955, Hans Buzek, oder der Brasilianer Paulinho, inzwischen 82 Jahre alt (Bild oben). Wer kann sich noch erinnern,  dass er bei seinem ersten Match im blau-gelben Dress, dem Nachtragsspiel bei Rapid am 30. Dezember 1962 bei Minustemperaturen und auf Schnee auf der Pfarrwiese zunächst ausgelacht wurde, aber dann in der 78.Minute das goldene Tor zum 1:0 gegen Rapids Größen wie Gerhard Hanappi, Paul Halla, Walter Glechner, Walter Skocik und Rudi Flögel erzielte? Ebenfalls auf der Hohen Warte aus dieser Siegerelf: Der große Kämpfer Jolly Liener, damals linker Verteidiger.

Den Spruch des Abends lieferte Ernst Dokupil, der Vienna Ende der Achtzigerjahre in den UEFA-Cup geführt hatte. Im auf der Vidiwall eingespielten ORF-Portrait über die Döblinger meinte er mit blick auf die Zukunft mit der ihm eigenen Offenheit und Klarheit:“Heutzutage ist es doch gar nicht so schwer, in die Bundesliga zurück zu kommen“. Applaus brandete nach diesem Sager, denn auch der aktuelle Sportchef Markus Katzer, Trainer Peter Hlinka und Ex-Teamspieler Ümit Korkmaz, auf den einige Hoffnungen ruhen, hörten, im Festzelt auf.  Ganz so wollte es Kurt Svoboda als Uniqa-Vorstand und Viennas Vizepräsident doch nicht stehen lassen. Man wolle aus der Tradition etwas machen,  die Vienna dank guter Nachwuchsarbeit als Ausbildungsverein und eine gute Adresse positionieren, zur Nummer drei in Wien wachsen.  Als Zeitraum nannte Svoboda zwischen drei und fünf Jahre, Die Nummer drei ist derzeit der Floridsdorfer AC in der zweiten Liga. Also soll der Weg doch in Richtung Bundesliga führen. Versprechen wollte Svoboda nur eines: Dass die Hohe Warte immer die Hohe Warte bleiben wird, nie in die Uniqa-Arena umbenannt werden wird.

Der Überraschungsgast auf der Hohen Warte war ein Rapid-Publikumsliebling Ende der Achtzigerjahre: Torjäger Jan Age Fjörtoft. Er machte auf der Rückreise von Zagreb, wo er Donnerstag für einen norwegischen TV-Sender das 0:2 von Meister Rosenborg Trondheim im Play-off der Champions League bei Dinamo Zagreb kommentierte, sozusagen in Döbling kurze Station. Erinnerte sich lachend daran, dass ihn auf der Hohen Warte sein damaliger Trainer Hans Krankl einmal zu Beginn auf die Ersatzbank setzte. Er dann aber als Joker als Siegestor erzielte…

Foto: Vienna.

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