Fußball

Viermal Kölle Alaaf! Euphorie um Stögers Jungs

Peter Stöger und sein Assistent Manfred Schmid tanzten lachend und jubelnd mit ihren Jungs, den Kölner Spielern, rund um den Mittelkreis. Es gab auch allen Grund dazu: Das Europa-Endspiel gegen Werder Bremen brachte einen famosen Abend, Werbung für Fußball und ein Happy End nach sieben Toren -4:3 (3:2) für die Kölner, die Bremens Erfolgslauf  von elf Spielen beendeten, auf Rang sechs, der für die Europa League reicht,  vorstießen, zwei Runden vor Schuss schon zwei Punkte mehr als in der vergangenen Saison haben. Als Sechster kann Köln nur  am Sonntag von Freiburg mit einem Heimsieg über  Schalke verdrängt werden.

Viermal ertönte also das „Kölle Alaaf“-Lied aus den Lautsprechern. Nichts geht über Köln. „Besser als in der ersten halben Stunde können wir kaum spielen“, glaubte Stöger nach seinem 100.Ligamatch  als Köln-Trainer , „ein Wahnsinnsspiel, selbst für mich nervenaufreibend“. Sah man an den Jubelgesten des sonst coolen Typs nach dem Schlusspfiff: Geballte Fäuste, als er die Freude raus schrie.

Seine Jungs steigerten sich in eine Art Spielrausch, führten nach 28 Minuten  2:0. Aber in der Begeisterung passierten Nachlässigkeiten. Nach 40 Minuten stand es 2:2. Zu beiden Bremen Toren leistete der herausragende Kapitän Zlatko Junuzovic die Vorarbeit. Aber noch eine Minute vor der Pause schlug Köln zurück -3:2, Wahnsinn. „Wir müssen etwas die Euphorie rausnehmen, so schwierig das bei dieser Kulisse und 50.000 Zuschauern  auch ist“, sagte  Schmid vor dem Anpfiff zur zweiten Hälfte in die „Sky“-Kameras.  Zwei Minuten später  bedeutete der 25. Saisontreffer von Torjäger Anthony Modeste das 4:2, Bremen schlug durch Joker Serge Gnabry nochmals zurück, nach 65 Minuten kam als dritter Österreicher zu Junuzovic und Florian Grillitsch  auch Florian Kainz. Das Zeichen zur totalen Offensive. Weshalb Stöger das  System änderte. Von 4-4-2 auf 5-3-2. Zunächst mit seinem Teamspieler Jonas Hector  als Kainz-Bewacher, dann mit dem eingewechselten Konstantin Rausch. Köln brachte den Vorsprung verdient über die Distanz, Riesenjubel am Ende. Da stand das ganze Stadion.

„Aber jetzt geht der Stress erst richtig los“, bemerkten Stöger und Sportchef Jörg Schmadtke unisono. Der Sieg über Bremen war nur der erste Schritt, zwei weitere müssen folgen. Aber egal wie die letzten zwei Runden ausgehen: Die Saison bedeutete wieder einen Schritt nach vorne. Seitdem Stöger, Schmid und Schmadtke nach Köln kamen, ging es aus der zweiten Liga vier Jahre lang nur aufwärts. Unglaublich. Nicht nur in Deutschland ging eine bemerkenswerte Serie zu Ende, auch in Englands Premier League: Tottenham verlor nach acht Spielen wieder. Das 0:1 im Londoner Derby bei West Ham bedeutet wohl das Ende der Hoffnungen, Chelsea im Titelrennen noch abfangen zu können.

Vor Stöger und Schmid  jubelten in Deutschland zwei andere Österreicher.  In der zweiten Liga. Michael Liendl führte als Kapitän  1860 München zu einem unerwarteten 2:1 bei Dynamo Dresden und damit weiter weg von den Abstiegsplätzen. Martin Harnik bestätigte seine Wahl zu Niedersachsens Fussballer des Jahres: Doppelpack zu Hannovers 2:0 in Heidenheim innerhalb von neun Minuten.  Seine Saisontore 16 und 17 brachten Hannover im Aufstiegsrennen auf Platz zwei hinter seinen Ex-Klub VfB Stuttgart. Nächste Runde folgt das direkte Duell.

 

 

Meist gelesen

Nach oben