Fußball

Violette Hoffnungen auf neues Oktoberfest in Schlüsselspielen

Im Oktober 2016 gab´s für Austria vier Siege in der Bundesliga, darunter ein 2:0 über Rapid beim ersten Derby im neuen Allianz-Stadion, ein 2:0 über Sturm Graz im Happel-Stadion, dazu  den Aufstieg ins Viertelfinale des Cups erst im Elfermeterscießen beim Regionalligaklub Ebreichsdorf, als dort noch der jetzige Rapid.Trainer Goran Djuricin das sportliche Sagen hatte und das sensationelle 3:3 in der Europa League bei AS Roma, wobei sich allerdings Österreichs Nummer eins, Robert Almer, so schwer am Knie verletzte, dass sein Comeback ein Jahr danach noch kein  konkretes Thema ist.

Jetzt ließ sich  Austrias Marketing-Abteilung Werbebilder über ein violettes Oktoberfest mit der neuen Offensivhoffnung aus Nigeria, Abdullah Albassan, und Flügelflitzer Felipe Pires einfallen (siehe oben). Ein neues Oktoberhoch ist das erklärte Ziel. Aber ohne Verletzungen. Denn die Ausfallsliste ist ohnehin lang: Zu den Langezitpatienten Almer, Alex Grünwald und Lucas Venuto kommen die drei Innenverteidiger Heiko Westermann, Aleksander Borkovic und Ruan, der sich bei seinem ersten Match gleich so schwer am Oberschenkel verletzte, das s er heuer wohl nicht mehr spielen wird, und weiterhin Almers Vertreter Osman Hadzikic. Aber die Austria hat ja einen neuen Glücksbringer im Tor: Mit dem Salzburger Patrick Pentz gab es in drei Spielen noch keine Niederlage.

Es geht wieder gegen Sturm und Rapid. Wie vor einem Jahr. Nur diesmal in Graz und dann nach der Europa League gegen Rijeka gleich  zweimal innerhalb von nur drei Tagen ein Heim-Derby. Wobei der Vorverkauf für den Cupschlager einen Tag vor dem Nationalfeiertag sogar fast besser läuft. Aber zunächst kommt das Spitzenspiel in Graz. Vor einem Jahr war Austria nach zehn Runden neun Punkte hinter Sturm, jetzt nur vier. Trainer Thorsten Fink erwartet Schlüsselspiele in allen drei Bewerben: „Wir sind schon einige Male mit solchen schwierigen Situationen gut umgegangen, es geht jetzt darum, nach der Länderspielpause wieder schnell reinzukommen.“ Sturm hat auch einen wichtigen Ausfall: Linksfuss Thorsten Röcher, ein Trumpf in der Offensive, muss mit einem Muskelfaserriss zuschauen, Hinter Mittelfeldmotor Peter Zulj steht ein Fragezeichen. Franco Foda vor dem Duell der deutschen Trainerlegionäre in Österreich: „Wir sind weiter und reifer als vor einem Jahr.“ Sturm muss gewinnen, um Erster zu bleiben. Die Konsequenz aus Red Bull Salzburgs 3:1 (1:1) beim LASK. Trotz 0:1 nach nur 47 Sekunden gelang es dem Doublegewinner, dem Aufsteiger die erste Niederlage nach 31 Spielen in Pasching zuzufügen.

Gibt´s zwischen Foda und Fink auch ein Duell um die Nachfolge von Marcel Koller? Foda galt ja bereits 2011 als Alternative zu dem Schweizer, als der bestellt wurde. Fink kam nun auch durch eine Ausstiegsklausel bei seinem Vertrag mit Austria ins Gespräch. Freitag legte der neue ÖFB-Sportchef Peter Schöttel der Task Force seine Kandidatenliste vor, jetzt geht´s mit den Favorits an Verhandlungen. Laut ÖFB-Präsident Leo Windtner wird es bis zur Präsentation am 30. Oktober keine Wasserstandsmeldungen geben. Abwarten. Sowohl Foda als auch Fink müsste der ÖFB aus laufenden Arbeitsverhältnissen herauskaufen. Sicher mit sechsstelligen Beträgen. Zu Sturms Sportchef Günter Kreissl hat Schöttel aus den Jahren, in denen Kreissl zu Schöttels Trainerteam beim  SCWr. Neustadt gehörte, eine ausgezeichnete Gesprächsbasis. Ohne dass er bisher von irgendwo „Verhaberungs-Vorwürfe“ gab. Aber was noch nicht ist, kann in misstrauischen Zeiten wie diesen durchaus werden

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