Alle fühlen sich wohl, alles ist perfekt. Das ist der Tenor nach dem ersten Tag von Österreichs EM-Hoffnungen in Berlin. Im Schloßhontel Grunewald fehlt es den Spielern an nichts, an den Wänden hängen Bilder von der erfolgreichen Qualifikation. Als Motivation. Der Weg zum Trainingsplatz, dem Stadion am Wurfplatz am Gelände von Hertha BSC Berlin, in dem die Amateure des Zweitligisten ihre Heimspiele bestreiten, ist kurz. Der Rasen liefert keinen Grund zum Klagen, Es passt also alles, jetzt müssen nur die Resultate her. Nicht nur in der Mannschaft ist die Zuversicht groß, dass zu schaffen. Bei den Tipp 3- Wettern glauben zwar zwei Drittel an eine Niederlage gegen Frankreich am Montag in Düsseldorf, aber 80 Prozent sind überzeugt, dass drei Tage später ein Sieg geen Polen folgen wird. Jeder fünfte tippt aktuell auf Österreichs ersten EM-Titel. Dieser Tipp ist der meist gespielte, die Quote von 50,00 freut den Wettkunden, 72 Prozent prophezeien den Aufstieg von Österreich ins Achtelfinale, nach dem Unentschieden in der Schweiz zogen die Umsätze auf das Weiterkommen an.
Sehr optimistische Töne gab es auch Mittwochnachmittag beim einzigen öffentlichen österreichischen Training in Berlin. Offiziell kamen 3000Fans so wie zwei Wochen zuvor in Windischgarsten. Damals im strömenden Regen, gestern schien mitunter sogar die Sonne, tröpfelte es nur einige Male. Nicht nehmen ließen sich den Besuch die Sportstaatssekretärin von Berlin. Franziska Becker, und der österreichische Botschafter in Deutschland, der frühere Außenminister Michael Linhart. Der prophezeite, dass mehr von Österreich in Berlin zu sehen sein wird als die zwei Gruppenspiele gegen Polen und Holland, Becker redete sogar vom Durchmarsch ins Finale. Schloss nicht aus, Österreich auch noch am 14. Juli sehen zu können.
David Alaba überreichte Linhart ein von allen Spielern unterschriebenes rotes Teamtrikot. Am gefragtesten bei den Fans waren mit Abstand Fotos mit und Autogramme vom Non Playing-Captain. Gefühlt wollte fast jeder Jugendliche auf der Haupttribüne ein Selfie mit Alaba machen. Das Training dauerte 65 Minuten, danach gaben die Spiele in Wärmejacken und Ralf Rangnick ohne Autogramme. Am längsten Marcel Sabitzer (Bild), der erst eine halbe Stunde nach Trainingsende in die Kabine ging. Die lockere Stimmung zeigte die Antwort von Max Wöber auf die Frage, ob er in Berlin schon gewonnen hat: „Da ging nicht, weil ich hier noch nie gespielt habe. Aber das wird sich jetzt sicher ändern!“
Foto: ÖFB/Christopher Kelemen.
