Fußball

Vom Trainer bis zum Protest: Drei Lebenszeichen von Wacker Innsbruck

Ende Juni übernahm der ehemalige ÖVP-Sportsprecher Hannes Rauch kommisarisch die Geschäftsführung beim Insolvenz-Klub Wacker Innsbruck. Am Papier bleibt ja Kevin Radi, der nichts zustande brachte, weiter Präsident. Rauch tat sich nach der Insolvenz des Wacker Innsbruck-GmBH ein Himmelfahrtskommando an, dem man nur wenig Chancen gab. Indem es galt, den Amateuerbetrieb des Traditionsklubs zu retten, wozu er 800.000 Euro Schulden abbauen muss, eine neue Mannschaft auf die Beine zu stellen, um langfristig wieder in den Profibereich zurückzukehren. In den letzten Tagen kamen aber immerhin die ersten drei Lebenszeichen vom Tivoli.

Das erste war die Installierung eines Trainerduos, die dem von Rauch eingesetzten sportlichen Leiter Jakob Griesebner gelang. Mit Akif Güclü als Chef und Mario Geier als Assistent (Bild oben). Der 40 jährige Güclü hat die UEFA-A-Lizenz, führte zuletzt den SV Schwaz zum Meistertitel in der Regionalliga West. Mit ihm soll kontinuierlich der langfristige Weg zurück gegangen werden. Letzten Dienstag  war Trainingsstart mit 22 Spielern. Danach gelang es als zweites Lebenszeichen bis Freitag elf neue anzumelden, die mit einigen aus der ehemaligen dritte Mannschaft Wackers New Look sein sollen. Für das dritte Lebenszeichen engagierte Rauch Sportanwalt Wolfgang Rebernig. Denn da geht es um einen Protest beim ÖFB-Rechtsmittelsenat gegen die Entscheidung des Tiroler Verbands, Wacker Innsbruck nur einen Platz in der Tiroler Liga, sprich in der vierte Leistungsstufe, zu geben. Wacker Innsbruck möchte aber in der dritten, der Regionalliga Tirol, dabei sein.

Das Präsidium des Tiroler Verbands argumentiert dagegen, dass wie üblich der Klub nach einer Insolvenz automatisch eine Klasse tiefer gereiht wird. Rebernigs Konter: Das gelte nur, wenn die Insolvenz im Laufe der letzten Saison eingereicht wurde. Was bei Wacker Innsbruck nachweisbar nicht der Fall gewesen sei: Die letzte Runde der zweiten Liga war am 22. Mai, die Insolvenz wurde erst Anfang Juni angemeldet. Rebernig sieht die Chancen, dass der Protest einen Erfolg hat, sogar bei mehr als 50 Prozent. Der Protestsenat des Tiroler Verbands hatte die Entscheidung des Präsidiums bestätigt.  Normal leitet der Präsident des Tiroler Verbands, der ehemalige Richter Sepp Geisler, den ÖFB-Rechtsmittelsenat. Im Falle Wacker Innsbruck muss er „passen“. Es besteht Zeitdruck, da in zwei Wochen sowohl die Regionalliga Tirol als auch die Tiroler Liga beginnt,

Wichtiger als der Erfolg beim Protest wird aber sein, ob die Entschuldung gelingt. Rauch sieht den Tilgungsplan auf einem guten Weg, durch zugesagte Förderungen könnte die Schuldenlast halbiert werden. Wobei 400.000 Euro für einen Amateurklub auch nicht gerade wenig sind. Mit dem ehemaligen russischen Investor Michail Ponomarew, mit dem Radi die Zusammenarbeit im Februar beendet hatte, dürfte ein Übereinkommen gelungen sein: Er lässt die eingereichte Klage gegen Wacker Innsbruck vorerst ruhen.

Foto: Wacker Innsbruck.

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