Fußball

Von 41 über 70 zu 74: Bachmanns Trainer werden immer älter

Seit Montag hat Österreichs Teamtormann Daniel Bachmann bei Watford, dem Vorletzten der Premier League, den ältesten Trainer in seiner Karriere. Die Saison begann mit dem 41 jährigen Xisco Munoz, im Oktober übernahm der 70 jährige Italiener Claudio Ranieri, auf ihn folgte der noch vier Jahre ältere Roy Hodgson (Bild oben). Als er nach der letzten Saison bei Crystal Palace aufgehört hatte, meinte er, dies bedeute nicht das Ende seiner Trainerkarrieree. Offenbar wusste er, dass in der turbulenten Premier League alles möglich ist. Besonders bei Watford: Hodgson ist bereits der 16. Trainer in , den der italienische Klubbesitzer Giampolo Pozzo und sein Sohn Gino nach ihrem Prinzip „Hire and fire“ einsetzten. Zugleich der älteste der Klubgeschichte.

Ranieri hatte in England vor sechs Jahren den sensationellen Meistertitel mit Leicester und Österreichs Ex-Teamkapitän Christian Fuchs geschafft. Ein Jahr später musste er gehen, Nantes in Frankreich, Fulham in England, AS Roma und Sampdoria in seiner Heimat Italien waren danach wenig erfolgreiche Stationen. Dennoch holte ihn Watford. Das Resultat: Nur zwei Siege in 14 Spielen, bei denen nicht Bachmann, sondern der 38 jährige Ben Foster im Tor spielte, nur ein Punkteschnitt von 0,50. Rauswurf nach 112 Tagen. Jetzt soll mit Hodgson der Klassenerhalt geschafft haben.

Er fiel erstmals von 1992 bis 1995 als erfolgreicher Schweizer Teamchef auf. Danach hießen seine Stationen zweimal Inter Mailand, Blackburn, Grasshoppers Zürich, FC Kopenhagen, Udinese, ehe er 2002 in Österreich ein Thema als Teamchef war. Es gab in Wien Verhandlungen, aber Hans Krankl erhielt den Vorzug. Hodgson wurde Teamchef in den Emiraten, trainierte danach Viking Stavanger, ehe ihn Finnland als Teamchef engagierte. Dann ging es zurück nach England. Zunächst Fulham, dann sechs Monate Liverpool, West Bromwich mit einem Österreicher (Paul Scharner) als Spieler, als Höhepunkt seiner Karriere vier Jahre lang englischer Teamchef mit dem unrühmlichen Ende bei der EM 2016, dem Achtelfinal-k.o. gegen Island. Crystal Palace war ab 2017 das nächste Kapitel: 122 Spiele in der Premier League mit einem Punkteschnitt von 1,22. 4,5 Millionen  Pfund, das sind rund 5,4 Millionen Euro soll er in dieser Zeit verdient haben.

Es gab schon ein Kapitel zwischen dem Pozzo-Clan und Hodgson. Bei Udinese. Auch der Verein gehört den Pozzos. Die damals den Trainer nach 17 Spielen wieder fortschickten. Also muss fast etwas wie Sadismus dabei sein dass sich Hodgson das Kapitel Watford antut. In 18 Endspielen, beginnend am 5. Februar mit dem Duell beim Letzten Burnley, soll er die Rettung schaffen. Gelingt es, kassiert er einen siebenstelligen Bonus. Für Bachmann ist zu befürchten, dass der erfahrende Hodgson total auf Erfahrung setzt. Damit auf Foster im Tor, sofern es dessen Fitness zulässt. Andererseits: Welcher Trainer lässt nicht seinen besten Keeper spielen, wenn es um den Klassenerhalt und für ihn um eine Millionenprämie geht?

Foto: Twitter .

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